Im Derby steht viel auf dem Spiel

Drei Runden sind noch zu spielen – und es herrscht Spannung pur in der 1. Landesliga. Sowohl im Kampf um den Meistertitel, als auch um den Klassenerhalt. Daher hat auch das freitägige Derby im Waidhofner Birkenstadion höchste Brisanz: Auf der einen Seite die Hausherren, die derzeit als Zwölfter noch in akuter Abstiegsgefahr schweben, auf der anderen der SC Zwettl, der mit zwei Punkten Rückstand auf Kottingbrunn Tabellendritter ist.
„Es ist klar, dass wir noch Punkte brauchen – ich bin aber überzeugt davon, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Waidhofens Trainer Edgar Eichler. Mit einem Auge schielt er auch in die Regionalliga Ost. Dort findet am Wochenende bereits der letzte Spieltag statt. Schafft Scheiblingkirchen im Fernduell mit Siegendorf den Klassenerhalt, wäre es fix, dass in der 1. Landesliga nur der Tabellenletzte runter muss. Und hier hätten die Waidhofner derzeit sieben Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Mannersdorf.
Zehn Ausfälle bei Waidhofen
Das Derby gegen Zwettl wird aber nicht nur aufgrund der tabellarischen Rollenverteilung eine große Herausforderung für den SVW. Die ohnehin schon lange Ausfallliste wurde noch länger. Zu Michael Past, Andreas Ringswirth, Wolfgang Mühlberger, Fabian Eichler, Nico Priemayr, Oliver Bauer gesellten sich nun auch noch Lukas Pöhn, Fabian Newald (beide verletzt) und Fabian Bogg (verhindert) dazu. Hinter dem Einsatz von Nico Votava (angeschlagen) steht ein dickes Fragezeichen. In Retz half zuletzt Michael Meixner aus, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte. „Es kann sein, dass wir gegen Zwettl auf Spieler aus der U16 zurückgreifen müssen“, sagt Eichler. Dabei stehen Youngsters wie Julian Gabler, Robin Spielhofer oder Lukas Hölzl im Fokus.
In der Vorwoche standen für den SVW gleich zwei Spiele am Programm. In Ortmann setzte es in der Schlussminute eine kalte Dusche. „Noch dazu war's ein klares Abseits, wie auch die TV-Bilder zeigen“, haderte Eichler mit der 0:1-Niederlage. Am Wochenende lagen die Waidhofner in Retz 0:2 zurück, fighteten aber zurück. Fabian Teufel gelang der Anschlusstreffer, Jannik Scherzer mit einem Traum-Volley das 2:2. „Auch hier war der erste Gegentreffer wieder abseits – wir hatten in dieser Hinsicht zuletzt einiges an Pech“, so Eichler.
Obmann Andreas Hanisch ist ebenfalls vom Klassenerhalt überzeugt. Auch, wenn das Restprogramm schwer wird. Dass sein Team gegen Zwettl großer Außenseiter ist, weiß er: „Vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“
Unter Druck steht auch Zwettl. Nach dem 1:2 gegen Gloggnitz rutschte man auf Platz drei ab. Dass jetzt gleich das Waldviertel-Derby vor der Tür steht, sieht Trainer Günter Schrenk positiv: „So besteht gar nicht die Gefahr, dass sich die Niederlage mental niederschlägt. Jeder ist heiß auf das Spiel in Waidhofen, will dort unbedingt gewinnen.“ Das will auch der Coach, wenngleich er um die Qualitäten der Thayastädter weiß: „Die sind irrsinnig heimstark, zeigen bislang oft zwei Gesichter. Das wird ein enges Spiel werden.“
An eine Wiederholung des 4:0-Derbysieges von Schrems denkt er nicht: „Das kannst du nicht. Da hat der Spielverlauf auch perfekt gepasst. Aber freuen würde es mich natürlich.“