Nach Derby: Das Amaliendorfer Schicksal ist besiegelt

Erstellt am 27. Mai 2023 | 19:00
Lesezeit: 5 Min
Amaliendorf - Gmünd 2:2 2023-05-27
Foto: Maximilian Köpf
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Der SC Amaliendorf kam im Derby gegen den SC Gmünd über ein Remis nicht hinaus, kann daher den Abstieg nicht mehr abwenden.

Amaliendorf - Gmünd 2:2. So angeschlagen der SC Amaliendorf schon in den Seilen gehängt ist: In den vergangenen beiden Tagen bekam er die entscheidenden Leberhaken verpasst. Der erste kam schon am Freitagabend, als Scheiblingkirchens Abstieg aus der Regionalliga Ost besiegelt war. Damit sind in der 1. Landesliga und der 2. Landesliga West zwei Absteiger sicher, wodurch der SCA nur mehr ein Fußballwunder hätte retten können. Die nächsten beiden Haken gab's dann am frühen Samstagabend. Die Gaunersdorfer-Elf schaffte trotz guter Möglichkeiten den nötigen Derby-Sieg gegen Gmünd nicht und gleichzeitig jubelte der Zwölfte Herzogenburg über einen Sieg gegen den Vorletzten Schweiggers. Amaliendorf kann (und auch das nur mit viel Glück) nur noch Vorletzter werden, steht somit als erster Absteiger fest.

„Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es sich noch irgendwie ausgeht“, sagt Sektionsleiter Michael Pichler. „Aber wir müssen uns damit abfinden. Im Endeffekt haben wir auch im Frühjahr nicht die großen Punkte gemacht. Auch wenn es fußballerisch besser lief, haben wir uns nicht belohnt.“

Aus dem Nichts in Führung

Gegen den SC Gmünd war es nach einigen besseren Vorstellungen am Samstag nicht mehr das große Feuerwerk - wohl auch, weil die Nachricht vom Scheiblingkirchner Abstieg im Hinterkopf steckte. Dennoch gingen die Amaliendorfer im mit 180 Besuchern sehr schlecht besuchten Derby ziemlich aus dem Nichts in Führung. Antonio Vidovic verwertete eine Hereingabe von Martin Nespor nach einer Viertelstunde. Gleich darauf hatte Istvan Varga das 2:0 am Fuß, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Peter Rosenmayer.

Knapp vor der Pause brachte ein Tor, das fast in die Kategorie „Slapstick“ fällt, Gmünd wieder heran. Michael Fuger hatte einen weiten Ball von Jakub Held auf Julian Zimmel eigentlich schon abgelaufen - beim Versuch zu klären verstolperte er sich aber wodurch sich Zimmel, der noch immer rechts neben Fuger lief, vorbeistehlen konnte und aus nächster Nähe einschoss.

Damit riss etwas der Faden im Spiel der Heimischen, die dann auch in der zweiten Hälfte nicht mehr so aktiv auftraten. In Führung gingen sie nach einer Stunde trotzdem noch einmal: Nach Hereingabe von Yorick Groll schoss Vidovic sehenswert aus der Drehung ein. Diesmal folgte der Ausgleich noch schneller. Nach einem Querpass von rechts war erneut Zimmel zur Stelle - nur vier Minuten nach dem 2:1.

Partie schlief zunehmend ein

Stand die Partie ohnehin auf keinem hohen Niveau, schlief sie jetzt zunehmend noch mehr ein. Bei den neuerlich mit einer Rumpftruppe angetretenen Gmündern, die obendrein in der ersten Hälfte Philipp Müller und Florian Höbarth wieder verletzt austauschen mussten, schien die Luft draußen. Mit einem Lattentreffer klopfte Jakub Held aber noch einmal gefährlich an. Amaliendorf gingen auch zunehmend die Ideen aus, das Schlusslicht war aber bis zum Schluss bemüht, kämpfte um den Sieg, fand durch Groll, Vidovic und Philipp Millner auch noch gute Einschusschancen vor.

Am Ende blieb es aber beim 2:2. Wie im Herbst eine Punkteteilung. Freude wollte diesmal bei Amaliendorf darüber aber keine Aufkommen...

Übrigens: Durch die Niederlage in Herzogenburg steht auch der USC Schweiggers mit dem Rücken zur Wand, hat drei Spiele vor Schluss acht Punkte Rückstand. Es scheint, als kämen den Gmündern beide Nachbarklubs auf einen Schlag abhanden.

Stimmen zum Spiel:

Michael Pichler, Sektionsleiter SC Amaliendorf: „Unser 1:0 war ein bissl aus dem Nichts. Aber dann waren wir gut im Spiel. Durch blöde Fehler haben wir uns aber immer die Tore eingefangen. In der zweiten Hälfte waren wir auch nicht mehr so aktiv wie zuletzt. Im Endeffekt war es ein gerechtes X, auch wenn es uns nichts mehr hilft.“

Markus Fürlinger, Sportlicher Leiter SC Gmünd: „Bei uns ist der Dampf heraußen. Es war ein sehr durchwachsenes Derby. Amaliendorf wollte noch, aber wirklich gelungen ist ihnen auch nichts. Bei uns war es eher ein Schaulaufen. Zumindest haben wir dagegengehalten. Wenn's um etwas gegangen wäre, hätte wir so sicher nicht gespielt. Das war kein Glanztag. Aber das Remis sicher in Ordnung. Auch wenn Amaliendorf am Ende dem Sieg sogar etwas näher war. Mir tut es total leid um Amaliendorf. Es ist schade, dass sie absteigen müssen. Ich hoffe, dass sie bald zurück kommen.“

Highlights

Statistik:

Amaliendorf - Gmünd 2:2 (1:1)

Torfolge: 1:0 (15.) Vidovic, 1:1 (37.) Zimmel, 2:1 (65.) Vidovic, 2:2 (69.) Zimmel

Karten: Varga (45., Gelbe Karte Unsportl.), Groll (37., Gelbe Karte Unsportl.), Cmovs (51., Gelbe Karte Unsportl.)Obradovic (45., Gelbe Karte Unsportl.)

Amaliendorf: Kobas; Masch, Flöck, Nespor, Varga (73. Nöbauer), Millner, Turek, Fuger, Cmovs, Groll, Vidovic

Gmünd: Rosenmayer; Peterek, Korherr, Held Martin, Held Jakub, Höbarth (41. Dangl), Müller (12. Yanchuk), Zimmel, Slama, Hold (67. Früchtl), Obradovic

180 Zuschauer, Schiedsrichter: Maximilian Fischer