Pacholik rettete Gmünd in letzter Sekunde

SC Gmünd - SK Eggenburg 3:2. Wie man einen Gegner stark macht, dazu hat der SC Gmünd am Freitagabend ein Lehrbeispiel abgegeben. Die Grenzstädter führten gegen den SK Eggenburg zur Pause 2:0, blickten einem Sieg im Waldviertel-Duell entgegen, stellten nach der Pause aber das Fußballspielen weitgehend ein und konnten sich am Ende glücklich schätzen, dass in der Nachspielzeit Stanislav Pacholik noch der Lucky Punch gelang.
Für den Stürmer, der im Sommer von 2.-Klasse-Aufsteiger Langschlag in die 2. Landesliga sprang, könnte das Spiel der lang erhoffte Befreiungsschlag gewesen sein. Pacholik hatte mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, besonders mit der Geschwindigkeit vier Ligen höher seine Probleme. „Er hat eine Super-Partie gespielt. Es freut mich für ihn“, sagt Sportleiter Markus Fürlinger.
Ex-Gmünder Garagic traf SC ins Herz
Pacholik brachte Gmünd in der 26. Minute in Führung, er verwandelte nach einem Querpass von Julian Zimmel. Und schließlich gelang ihm in der 94. Minute auch der Führungstreffer, nachdem ein Pass die gesamte Eggenburger Abwehr ausgehebelt hatte, Pacholik alleine auf Torhüter Lukas Kucirek zulief, diesen schließlich auch noch überlistete und einschoss.
Dazwischen passierte viel. Kurz nach dem 1:0 stellte Zimmel schon auf 2:0. Danach scheiterte Gmünd ein ums andere Mal daran, endgültig den Sack zuzumachen. Von Eggenburg kam bis zur 70. Minute sehr wenig - sieht man vom Abseitstor nach einem Freistoß ab. Dann schupfte auf der einen Seite Martin Held Kucirek den Ball in die Arme und im Gegenzug vergaß die Gmünder Defensive auf ihren Ex-Teamkollegen Haris Garagic, der auf 1:2 verkürzte.
Pacholik rettete Gmünd in letzter Sekunde. Der SC Gmünd führte gegen Eggenburg klar mit 2:0, blickte einem souveränen Sieg entgegen, hatte am Ende aber Glück, diesen noch zu holen.
In weiterer Folge kippte die Partie zusehends. Gmünd tat sich schwer, stellte die Offensivbemühungen ziemlich ein, versuchte sich darin, das Ergebnis über die Zeit zu bringen, kam aber immer schlechter in die Zweikämpfe. So geschah es dann in der 91. Minute, dass wieder die Abwehr nur Begleitschutz für Garagic spielte. Er zog schließlich ab und glich aus.
„Dürfen das Spiel nie aus der Hand geben“
Wäre Stanislav Pacholik nicht gewesen, hätten die Gmünder zum zweiten Mal eine starke Leistung vor eigenem Publikum nicht ins Ziel gebracht. So kam die Früchtl-Elf mit einem blauen Auge davon, während Eggenburg weiter ohne Punkte blieb.
„Mit Glück haben wir noch das 3:2 gemacht. Das gelingt dir aber genau einmal... So ein Spiel darfst du nie aus der Hand geben. Jeder hat nur auf das 3:0 gewartet und dann wecken wir einen toten Gegner noch einmal auf“, ärgerte sich Fürlinger. „Gegen so einen Gegner darfst du nie zwei Tore kassieren. Selbst wenn uns wirklich nach vorne nichts mehr gelingt, dann hätten wir halt 2:0 gewonnen. Aber wir haben dann überhaupt nicht mehr nach vorne gespielt, sind in keine Zweikämpfe mehr gekommen. Das werden wir sicher noch besprechen.“
Highlights
Interview Patrick Glanz (Eggenburg)
Interview Markus Früchtl (Gmünd)
Statistik:
Gmünd - Eggenburg 3:2 (2:0).
Torfolge: 1:0 (26.) Pacholik, 2:0 (39.) Zimmel, 2:1 (76.) Garagic, 2:2 (90+1.) Garagic, 3:2 (90+4.) Pacholik.
Gelbe Karten: Held (87. Foul), Bura (70. Foul), Dürnitzhofer (11. Foul); Cevik (26. Kritik), Garagic (89. Foul), Kucera (74. Unsportlichkeit), Höglinger (45. Foul), Kolarik (36. Foul).
Gmünd: Kümmel; Dürnitzhofer, Martin Held (84. Höbarth), Slama, Jakub Held, Peterek, Korherr, Pacholik, Zimmel, Bura, Prokes (69. Kapeller).
Eggenburg: Kucirek; Kucera, Garagic, Rolinec, Kolarik, Bucher, Walla (HZ. Bauer), Cevik, Kraft (73. Dujmic), Kugler, Elias Höglinger.
202 Zuschauer, Schiedsrichter: Sven Mayer.