6:3! Melker Löwen gewinnen Torspektakel gegen Herzogenburg

Erstellt am 01. September 2023 | 22:00
Lesezeit: 5 Min
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Foto: Michael Bouda
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Herzogenburg war schon 2:0 in Führung, die Löwen fuhren aber vor allem in Hälfte zwei die Krallen aus.

Melk - Herzogenburg 6:3. Besser kann die Partie für Herzogenburg nicht beginnen. Drei Minuten sind gespielt, Eckball von der linken Seite, der Ball wird noch abgewehrt, kommt aber noch einmal vors Tor und Harun Uzun netzt aus kurzer Distanz. Und fünf Minuten später schickt David Surböck mit einer perfekten Flanke Nico Strohmaier auf die Reise, Strohmaier spielt mit einem Haken Melks Keeper Sebastian Schaufler aus und passt den Ball ins leere Tor ein - 2:0 für Herzogenburg.

Von Melk kommt in der ersten Halbzeit insgesamt zu wenig - die Löwen sind zu wenig aggressiv und tun sich nach vorne hin schwer. Trotzdem gelingt Petr Kurtin früh der Anschlusstreffer: Er jagt den Ball wenige Minuten nach dem 0:2 von der Sechzehnergrenze ins lange Eck.

Ausgleich kurz vor der Halbzeit

Kurz darauf könnte Herzogenburg wieder erhöhen, Nikica Zivkovic scheitert bei einem Freistoß von der linken Seite aber an der Latte.

Wenige Sekunden vor der Pause verschaffen sich die Löwen dann noch die ideale Ausgangsposition für die zweite Hälfte: idealer Pass auf Kurtin in die Tiefe, der legt noch einmal quer und Gerald Bauer trifft zum 2:2-Halbzeitstand.

Anderes Melker Gesicht in Hälfte zwei

Für den zweiten Durchgang stellt Melks Trainer Helmut Anderst um: Benjamin Zuber kommt für Niki Weinfurter und rückt in die Innenverteidigung; Marius Schmidt wechselt dafür auf die rechte Außenverteidigerposition. Und Mahmut Harmanci ersetzt Ivan Saric auf der Sechs.

Die Umstellung und Andersts Pausenansprache zeigen Wirkung: Die Löwen präsentieren sich in Hälfte zwei ganz anders, sind wieder aggressiv, pressen viel höher an und machen viel Druck nach vorn. Die besseren Möglichkeiten haben zunächst dennoch die Herzogenburger: Zuerst vergibt Strohmaier eine Kopfballchance noch knapp, kurz darauf aber wieder eine Flanke von der linken Seite und dieses Mal befördert Strohmaier den Ball perfekt mit dem Kopf in die Maschen - neuerliche Führung für die Gäste - 2:3.

Von 2:3 auf 6:3

Doch postwendend gelingt Melk wieder der Ausgleich: Angriff von der Mittelauflage weg, Ball auf die linke Seite zu Marco Hoppi, „Stangler“ und Dusan Majkic beweist seinen Torriecher - 3:3.

Und das war der Startschuss für den Melker Torreigen. Die Löwen kontrollieren das Spiel und drängen auf die Führung. Strahinja Macanovic setzt kurz darauf einen Freistoß an die Latte. Und in der 61. Minute ist es so weit: Weiter Ball von Zuber aus der eigenen Hälfte in den Strafraum und Bauer hämmert den Ball unter die Latte - 4:3, Melk hat das Spiel gedreht.

Und Melk denkt nicht daran, es dabei zu belassen: Pass von Innenverteidiger Adam Laczko auf Kurtin, Flanke in den Sechzehner auf Majkic und Majkic setzt sich gegen seinen Herzogenburger Gegenspieler durch und netzt zum 5:3. Kurz darauf dann noch ein Abseitstor nach einem Freistoß, ehe Majkic mit seinem dritten Treffer das Torspektakel perfekt macht: Ein Kopfballtor von Schmidt wird wegen Abseits nicht gegeben, die Herzogenburger wollen das Spiel gleich wieder schnell machen, Yuito Nakamura wird beim Herausspielen aber gleich wieder angepresst, muss zurück zu seinem Schlussmann passen - und das überreißt Majkic in Goalgettermanier sofort, fängt den Ball ab, umkurvt Herzogenburgs Keeper Christoph Streicher und schiebt zum umjubelten 6:3-Endstand ein.

Stimmen zum Spiel:

Alfred Konrad, Sportlicher Leiter, SC Melk: „Der Start des Spiels war unglaublich schlecht. Dann haben wir es geschafft, bis zur Pause auszugleichen - das war ganz wichtig. Nach dem 2:3 haben wir dann eine fulminante Aufholjagd gestartet. In der zweiten Halbzeit haben sicher unsere Qualität und Mentalität den Unterschied ausgemacht. Wir haben verdient gewonnen.“

Marc Andre Unterhuber, Trainer, SC Herzogenburg: „Wir haben in drei Matches kein Tor geschossen und jetzt schnell zwei. Unser Spiel war aber gezeichnet von individuellen Stellungsfehlern und Eigenfehlern, unbeschreiblich. Wenn du auswärts drei Tore schießt, freust du dich, weil du normal das Spiel gewinnst.“

Highlights

Interview Marc Andre Unterhuber (Herzogenburg)

Interview Helmut Anderst (Melk)

Statistik:

Melk - Herzogenburg 6:3 (2:2).

Torfolge: 0:1 (4.) Uzun, 0:2 (9.) Strohmaier, 1:2 (14.) Kurtin, 2:2 (45.) Bauer, 2:3 (48.) Strohmaier, 3:3 (49.) Majkic, 4:3 (61.) Bauer, 5:3 (74.) Majkic, 6:3 (78.) Majkic.

Gelbe Karten: Schmidt (21. Foul), Weinfurter (44. Foul), Harmanci (59. Foul); Regojevic (77. Foul), Kitagawa (79. Foul).

Melk: Schaufler; Prinz, Laczko, Schmidt, Weinfurter (HZ. Zuber); Macanovic, Saric (HZ. Harmanci); Hoppi (84. Fichtinger), Kurtin, Bauer (68. Plavotic); Majkic (88. Langthaler),

Herzogenburg: Streicher; Heiderer, Regojevic, Uzun, Kitagawa; Surböck (81. Ismajli); Strohmaier, Simon (72. Brozovsky), Zivkovic, Nakamura (81. Sukapan); Yikilmaz (36. El Zayat).

360 Zuschauer, Schiedsrichter: Sebastian Reiss.