Jetzt wartet auf Horn der Ex-Trainer

Am Sonntagvormittag steht Horn beim Auswärtsspiel gegen Bundesliga-Absteiger Admira vor einer Weggabelung: Schaffen die Waldviertler nach zwei sieglosen Spielen die Rückkehr auf die Siegerstraße und halten somit den Anschluss an die Spitze, oder wächst der Rückstand zu den vorderen Teams an? Aktuell stehen die Horner ja auf Rang vier, wurden nach dem 2:2 gegen Steyr vom GAK überholt. Geschäftsführer Andreas Zinkel weiß, dass es um viel geht: „Definitiv ist das Spiel richtungsweisend. Wenn wir gewinnen, bleiben wir dabei, bei einer Niederlage wird der Rückstand doch zu groß sein. Wir lassen aber sowieso die Kirche im Dorf und sprechen schon jetzt von einer sehr erfolgreichen Saison, die wir uns nicht schlechtreden lassen.“
Das Heimspiel gewannen die Horner – auch aufgrund eines Elfmeter-Geschenks – mit 2:1. Damals saß bei der Admira noch Roberto Pätzold auf der Trainerbank, seit Anfang November tut das Rolf Landerl. Der 47-Jährige war zu Saisonbeginn noch Horns Trainer, trat dort – nach einem lang schwelenden Konflikt mit Horn-Geschäftsführer Zinkel Ende September zurück. Dass man nun auf den Ex-Trainer trifft, berührt Zinkel nicht: „Nicht im geringsten – aber für die Medien wird es halt leider wieder ein Aufhänger werden.“
Giftpfeile in Richtung Horn schießt Landerl nicht: „Ich hege keinen Groll. Es war ja dann schlussendlich auch meine Entscheidung zu gehen, deswegen ist alles okay. Es überwiegt die Vorfreude, gegen die Mannschaft anzutreten, die ich entwickelt und aufgebaut habe. Ich sehe das Duell rein von der sportlichen Warte aus.“
Landerls Nachfolger auf der Horner Trainerbank, Philipp Riederer weiß, dass Landerl seine Ex-Truppe in- und auswendig kennt. „Es ist ja nicht so, dass wir jetzt großartig etwas umgestellt haben. Er weiß, was die Spieler leisten können und wo unsere Stärken liegen.“ Landerl dazu: „Was ich mitbekommen habe, freuen sich die Horner genauso auf das Spiel wie wir. Wir werden alles versuchen, um erfolgreich zu sein“, würde Landerl das brisante Duell gerne mit drei Punkten versüßen. In den bisherigen elf Spielen unter Riederer holten die Horner sechs Siege, bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Für Landerl bedeutet das Duell gegen Horn das sechste Meisterschaftsspiel mit der Admira. Nach drei Niederlagen zum Auftakt, besiegten die Admiraner zuletzt Rapid II 3:1 und trennten sich vom FAC torlos. Der sofortige Wiederaufstieg ist bei den Südstädtern schon lange vom Tisch. Mit 25 Zählern liegen sie derzeit nur auf Rang elf.
Zwei Elfer verschossen Aufgrund der länderspielbedingten Pause genossen die Horner Spieler ein verlängertes Wochenende, ehe am Montag die Vorbereitung auf das NÖ-Duell gegen die Admira startet. Um im Rhythmus zu bleiben, wurde am Donnerstag ein Testspiel gegen Sigma Olmütz absolviert. Der tschechische Erstligist kam allerdings mit der B-Mannschaft, die derzeit an der zehnten Stelle der 2. Tschechischen Liga steht. Auch Horn verzichtete auf einige Stammkräfte: Kapitän Andree Neumayer, Niklas Hoffmann, Okan Yilmaz, Burak Yilmaz und Benjamin Mulahalilovic kurierten Erkrankungen bzw. kleinere Verletzungen aus. Horn scheiterte immer wieder am starken Gäste-Keeper, dazu verschossen die Waldviertler, die durch Hausjell in Führung gingen, durch Patrik Mijic und Markus Wallner sogar zwei Elfmeter. Am Ende gewannen die Tschechen mit 2:1. Für Horn-Trainer Philipp Riederer war es dennoch ein „guter Test“: „Es war wichtig, dass wir im Spielrhythmus bleiben. Dazu haben viele Spieler, die zuletzt wenig Einsatzzeit hatten, Praxis gesammelt – genauso Spieler aus der Amateurmannschaft.“ So gab auch der 19-jährige Tyrese Ikekpolor sein Debüt bei den Profis.