Aufwind unter Interimschef Sarikyan

Erstellt am 25. Mai 2023 | 17:00
Lesezeit: 3 Min
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Foto: Romeo Felsenreich
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Nach der Klatsche gegen Blindenmarkt zog Hainfelds Trainer den Schlussstrich. Im Spiel darauf folgte die große Überraschung.

Auf den großen Knall folgte das große Aufatmen im Gölsental. Die zweite Amtszeit von Frenkie Schinkels in Hainfeld dauert nur acht Spiele. Nach der 2:6-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten aus Blindenmarkt hatte der Trainer genug gesehen. „Ich habe gewusst, dass es schwer werden wird. Ich habe versucht, alles aus der Mannschaft herauszuholen, aber es geht nichts mehr“, sagt Schinkels. Der Trainer meint weiter: „Für mich steht der Spaß am Spiel und die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Wenn die Entwicklung nicht passt, dann ist es auch mit dem Spaß zu Ende.“

Ein wenig Licht, viel Schatten

Mit dem Sieg gegen die Amateure aus Amstetten und den Unentschieden gegen Schönfeld und Biberbach konnten die Gölsentaler im Frühjahr zwar das eine oder andere andere Ausrufezeichen setzen, aber das schöne Spiel, das Hainfeld immer auszeichnete, blieb auf der Strecke. „Am meisten hat mich als Trainer gestört, dass wir nicht von hinten herausspielen können. Alle sind top motiviert, aber sportlich ist das zu hoch“, sagt Schinkels und verspricht, Hainfeld auch in Zukunft die Daumen zu drücken. „Ich bin weiter ein großer Hainfeld-Fan. Der Verein soll nun aber einen anderen Lotto-Schein einreichen.“

Gut kam Schinkels Rücktritt bei der Mannschaft nicht an, verrät Horen Sarikyan. „Alle waren enttäuscht. Ich habe noch nie so eine Leere in den Gesichtern der Spieler gesehen“, erzählt der Stürmer von zwei schlaflosen Nächten. „Ich habe mich gefragt, wie man die Jungs wieder aufrichten kann.“

Leidenschaft Marke Weltklasse

Große Hoffnungen, dass man zwei Tage nach dem Tiefpunkt beim besten Team der Frühjahrsmeisterschaft etwas erreichen kann, machte sich wohl niemand – vor allem Oberndorf nicht. „Sie haben uns sicher unterschätzt“, glaubt Sarikyan und berichtet stolz von der Leistungssteigerung seiner Elf. „Wir hatten einen guten Matchplan und jeder hat an sich geglaubt. Die Leidenschaft, die jeder an den Tag gelegt hat, war Weltklasse“, lobt der Routinier.

Große Umstellungen zum Schinkels-System nahm er nicht vor. „Wir haben mit zwei Sechsern gespielt, sonst war aber nicht viel anders. Ich weiß auch nicht, was der Grund war“, sagt der Stürmer.

Serkan Demirbas jubelte nach der Pause nach Vorarbeit von Bozicevic und Sarikyan über den Siegestreffer. „Er hatte auch noch die Chance aufs 2:0“, erzählt Sarikyan und spricht von einem verdienten Erfolg.

Am sicheren Ufer

Der Klassenerhalt scheint somit so gut wie fixiert. „Da wird nichts mehr passieren“, ist sich der Stürmer sicher. Bei der Suche nach einem neuen Trainer sollte das helfen. „Wir haben schon Gespräche geführt, wollen aber nichts überstürzen und uns das gut überlegen“, sagt Sarikyan. Thomas Schnürer verspricht: „Im Hintergrund werden bereits Gespräche geführt, um für die neue Saison eine gebietsligatauglich Mannschaft zu formen. Wir bedanken uns bei Frenkie, dass er den Verein in dieser Phase unterstützt hat. Mit dieser zusammengewürfelten Mannschaft hätten sich das nicht viele Trainer angetan“, weiß der sportlicher Leiter.

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Gegen Blindenmarkt erlebten Elvis Bozicevic (r.) und seine Hainfelder den Tiefpunkt. Die Gölsentaler hatten gegen den Tabellennachzügler trotz Führungstreffer nicht den Funken einer Chance und gingen verdient mit 2:6 als Verlierer vom Platz. Frenkie Schinkels schmiss unmittelbar nach dem Schlusspfiff das Handtuch. Foto:
Foto: Wolfgang Wallner, Wolfgang Wallner

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