Krems besteht Härtetest in Unterzahl

Erstellt am 16. September 2023 | 10:00
Lesezeit: 4 Min
Riegler
Foto: Bert Bauer
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Donaufeld brachte den Tabellenführer trotz Chancenplus und knapp 30-minütiger Überzahl ins Wanken, aber nicht zum Fallen.

Kremser SC - SR Donaufeld 1:1. Der aktuelle gegen den vergangenen Tabellenführer, diese Konstellation versprach bereits im Vorfeld des Duells Krems gegen Donaufeld einen echten Fußball-Leckerbissen. Und die rund 700 Besucher im Sepp-Doll-Stadion sollten nicht enttäuscht werden. Es entwickelte sich ein temporeiches, emotionsgeladenes, aber auch einseitiges Spiel. Denn starke Donaufelder drückten der Partie über weite Strecken ihren Stempel auf.

Das zeichnete sich bereits früh ab. Nur vier Minuten waren gespielt, da musste Krems-Keeper Christoph Riegler den Ball zum ersten Mal aus dem Netz holen. Ein versuchter Befreiungsschlag der KSC-Hintermannschaft kam postwendend retour. Stürmer Marcel Holzer verarbeitete den „Bounceback“ über die Köpfe der bereits rausgerückten Verteidiger hinweg ideal und zog aus etwa 14 Metern halbvolley ins lange Eck ab.

Krems kam trotz seiner ersten guten Gelegenheit in Minute acht nicht wirklich in die Gänge. Die Heimischen hatten gegen das frühe Stören von Donaufeld nicht das richtige Rezept parat und verloren oft schon im Aufbauspiel den Ball. Die nächste Abschlusschance fand in Minute 16 Philipp Koglbauer vor. Der linke Außenbahnspieler verzog aus der Distanz aber klar. Deutlich engere Angelegenheiten waren die Versuche von Donaufelds Manuel Wolf aus rund 18 Metern und Dobrica Tegeltija per Freistoß von der rechten Strafraumgrenze.

Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff fand auch der KSC wieder eine Möglichkeit vor. Benedikt Martic, der anstelle von Jannick Schibany als Solostürmer auflief, wurde von Simon Temper per Kopfballverlängerung auf die Reise geschickt. Der Youngster zog in vollem Tempo Richtung Donaufeld-Schlussmann Nick Giuliani, kam aber nicht zum Abschluss, weil ein Gäste-Verteidiger unmittelbar davor den Ball wegspitzelte. Im Gegenzug tauchte nach einem schönen Lochpass wieder einmal Holzer gefährlich vor dem Kremser Kasten auf, seinen Versuch auf das kurze Eck konnte Torhüter Riegler diesmal aber parieren.

Auch Hälfte zwei hätte beinahe mit einer kalten Dusche für Krems begonnen. Christoph Riegler hatte aber etwas dagegen. Nach einem Stanglpass von der rechten Seite stand Manuel Wolf rund 11 Meter vor dem Tor völlig frei und schloss sofort ab. Riegler tauchte blitzartig ab, machte sich lang und verhinderte den sicher geglaubten Einschlag. Eine sensationelle Parade des Ex-Profis.

In Minute 59 reklamierten Spieler und Fans des KSC einen Strafstoßpfiff, nachdem ein Boden-auf-Ball einem Donaufelder an die Hand gesprungen war. Schiedsrichter Julian Schnur ließ die Aktion weiterlaufen. Kurz danach gelang den Gastgebern aber ohnehin der Ausgleichstreffer. Michael Ambichl schlug einen Corner von der rechten Seite ideal zur Mitte, Kurt Starkl stieg relativ unbedrängt hoch und köpfelte ins linke Eck ein. Ein Szenario, das in der Vergagenheit schon oft zum Torerfolg führte ließ Krems wieder Hoffnung auf einen Heimsieg schöpfen.

Wenige Augenblicke später dann aber der Dämpfer: Benedikt Martic holte sich mit einem übermotivierten Einsteigen weit in der gegnerischen Hälfte die zweite Gelbe Karte, nachdem er bereits in Minute sieben wegen einer Schwalbe verwarnt worden war. Krems gelang im Anschluss trotz der Hereinnahme von Jannick Schibany nichts mehr im Offensivspiel. Die Gäste hingegen witterten ihre Chance auf einen Auswärtsdreier.

Ein weiteres Tor sollte Donaufeld trotzdem nicht mehr gelingen. Entweder scheiterten die Wiener am wieder einmal überragenden Kremser Schlussmann Riegler, oder aber an der eigenen Ungenauigkeit. Die besten Chancen in der Schlussviertelstunde ließen Marcel Holzer und der eingewechselte Tobias Fischer liegen. Es blieb bei einem schmeichelhaften Unentschieden für den KSC, mit dem die Gastgeber sicher besser leben können als die Wiener.

Statistik:

Kremser SC - SR Donaufeld 1:1 (0:1).

Torfolge: 0:1 (4.) Holzer, 1:1 (63.) Starkl.

Gelbe Karten: Martic (7. Unsportlichkeit), Reisinger (81. Kritik); Fischer (80. Foul), Schneider (60. Foul), Petkovic (51. Foul), Orgolitsch (76. Foul), Holzer (63. Kritik).

Gelb-Rote Karte: Martic (65. Foul); .

Kremser SC: Riegler; Koglbauer (90+3 Galvan), Starkl, Sittsam, Bauer, Temper; Halmer (70. Nachbagauer), Felber (70. Melezovic); Flögel (55. Schibany); Ambichl; Martic.

SR Donaufeld: Giuliani; Holzmann, Tegeltija, Babic, Holzer, Bouguerzi, Petkovic, Wolf (83. Van Zaanen), Schöfl (75. Fischer), Orgolitsch, Schneider.

Sepp-Doll-Stadion, 700 Zuschauer, Schiedsrichter Julian Schnur.