Förderband als Favorit für Donauquerung

Im Bestreben, den Schwerverkehr des Hartsteinwerks Loja aus dem Südlichen Waldviertel zu verbannen, ist sich zumindest der Norden des Bezirks einig.
In welcher Form, bleibt aber ein heftig diskutierter Streitpunkt, der auch in Krummnußbaum für gehörig Gesprächsstoff sorgt. Nachdem sich in der Vorwoche auch die SPÖ-Ortsgruppen entlang der ehemaligen Bahnstrecke gegen eine Reaktivierung der Donauuferbahn ausgesprochen haben, gilt nun der Schottertransport quer über die Donau als Favorit (die NÖN berichtete). Während die einen diese Möglichkeit als Ultima Ratio sehen, verteufeln die anderen dieses Vorhaben. Fakt ist, dass der österreichische Weltmarktführer Doppelmayr dieses System seit mehr als 20 Jahren weltweit installiert. Die Funktion ist einfach erklärt: Ein Gurtband auf Kunststofflaufrädern wird auf einem Stahlseil fortbewegt. Durch die spezielle Bauweise können große Strecken mit wenigen Stützen überbrückt und 25.000 Tonnen Material in der Stunde befördert werden.
In Österreich bereits seit 20 Jahren im Einsatz
Das erste derartige Projekt wurde 2001 beim Bau des Westportales in Strengen eingesetzt. „Die Montanuniversität Leoben führte an dieser Anlage Schallmessungen durch. Diese bestätigten, dass dieses System die nähere und ferne Umgebung schalltechnisch in keiner Weise beeinträchtigt. Aufgrund des geringen Immissionsgrades der Anlage wäre (gem. Tiroler Raumordnungsgesetz) auch eine Aufstellung in Wohngebieten und landwirtschaftlichen Mischgebieten möglich“, teilt Doppelmayr auf NÖN-Anfrage mit.
Inzwischen hat sich der Staub gelegt und die Akzeptanz ist hoch.“ Johann Obermayer Bereichsleiter bei Zöchling
Auch der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing benützt ein solches Förderband zum Materialtransport am Firmengelände. In einem ähnlichen Umfeld – wie dem der Loja – ist dieses System beim Familienunternehmen Zöchling, mit Hauptsitz in Hainfeld (Bezirk Lilienfeld), seit rund 18 Jahren im Einsatz.
„In unserem Steinbruch Ramsau betreiben wir den RopeCon sehr erfolgreich. Der Transport mit Lkw war sehr aufwendig, kostenintensiv und nicht zuletzt, sehr gefährlich. Nun wird das Material problemlos ins Tal befördert. Es gibt so gut wie keine Staubentwicklung außer ein wenig bei der Be- und Entladung, außerdem ist nicht viel mehr als ein Rauschen durch den Betrieb des Förderbandes zu hören. Wir sparen seither nicht nur 1.000 Liter Diesel pro Tag, sondern können auch noch Energie aus der Anlage gewinnen“, ist Bereichsleiter Johann Obermayer begeistert.
Anfänglich war die Skepsis bei der Bevölkerung, aber auch seitens der Politik, groß. „Inzwischen hat sich der Staub gelegt und die Akzeptanz ist sehr hoch“, lacht Obermayer.