Bezirk Melk: Ein Professor, ein Fluss, eine Mission

Erstellt am 14. Februar 2021 | 05:37
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Andreas Fath durchschwamm bereits den Rhein, im August wird er in die Donau springen.
Foto: privat
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Andreas Fath (55) aus Deutschland will die Donau durchschwimmen. Unkonventionelle Aktion dient der Forschung und der Sensibilisierung.

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Andreas Fath durchschwamm bereits den Rhein, im August wird er in die Donau springen.
Foto: privat

Andreas Fath ist in seiner Heimat Deutschland kein Unbekannter. Der 55-jährige sorgte als „schwimmender Professor“ für Schlagzeilen: Vor sieben Jahren streifte er sich den Neoprenanzug über und durchschwamm für Forschungszwecke den Rhein.

Im August wird der preisgekrönte Forscher wieder die Taucherbrille anlegen: Fath hat vor, kraulend die 2.875 Kilometer der Donau, vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer, zurückzulegen.

Für Donau-Verunreinigungen sensibilisieren

„Wir sind über diverse Zeitungsartikel auf ihn gestoßen“, erläutert Mario Kümmel, Leiter des ungewöhnlichen Projekts vonseiten des deutschen Vereins Association for Wildlife Protection (AWP). Die gemeinnützige Organisation, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, begleitet Fath bei seinem Vorhaben durch die Donau-Länder.

Neben internationalen Projekten, wie etwa in Kamerun, legten die Mitglieder von AWP zuletzt den Fokus auf den Gewässerschutz. Zum Thema Donau realisierten sie bereits eine Wanderausstellung, die es auch auf der Wiener Donauinsel zu sehen gab.

Die diesjährige Aktion rund um den „schwimmenden Professor“ mit dem Namen „clean danube“ widmet der Verein vorrangig der Sensibilisierung für die Verunreinigungen im zweitlängsten Fluss Europas.

„Forscher haben in der Donau mehr Plastikteilchen als Fischlarven gefunden, jeden Tag werden vier Tonnen Plastik ins Schwarze Meer gespült. Das Projekt setzt sich für sauberes Wasser, den Schutz der Donau und den Erhalt ihrer Naturlandschaften ein“, informiert Kümmel.

Abenteuer mit Bildungsauftrag

Rund zwei Monate wird Fath auf und in der Donau unterwegs sein: „Er trainiert schon fleißig dafür. Seine Familie, allesamt ebenso passionierte Schwimmer, wird ihn begleiten.“ Aber nicht nur Frau und Kinder folgen dem 55-Jährigen entlang des Stroms. Laut Kümmel sei eine Kampagne samt Pressekonferenzen, Aktivitäten an den Ufern vor Ort und auf Flößen geplant.

„Wir wollen ein Bildungsprojekt verwirklichen, bei dem sich die Bevölkerung interaktiv mit dem Thema Plastik beschäftigen kann“, lädt er auch den Bezirk Melk zum Mitmachen ein. Im Rahmen des Projekts werden auch laufend Wasserproben der Donau entnommen, ein Film-Team soll das Abenteuer dokumentieren.

Die Planung von „cleandanube“ wurde im Vorjahr gestartet, 25 Organisationen sollen sich schon zur Unterstützung bereit erklärt haben. Der Verein hofft noch auf weitere Helfer: Kümmel spricht von einer „Finanzierungslücke“ von rund 30.000 Euro, die Gesamtkosten möchte er „im Detail“ nicht nennen. Sponsoren, aber auch Vereine oder etwa Schulen können sich bei Interesse per E-Mail melden: mario@awpwildlife.org.