Innovatives Projekt von Gugler*: Kindergruppe per „Crowd“

Mit Juni stellt der Waldkindergarten „Waldwiesel“ in Emmersdorf seinen Betrieb ein. Grund für die Schließung sind budgetäre Gründe, da immer mehr Eltern die monatlichen Kosten für die Betreuung einsparten. Eltern, denen das Konzept zugesagt hat, könnten künftig in Melk fündig werden. Das Kommunikationshaus Gugler* will bereits im kommenden Herbst einen Naturkindergarten auf seinem Campus eröffnen. Das Angebot des Kindergartens namens „Guglers* Gartensprösslinge“ richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch an Kinder aus der Region zwischen zwei und sieben Jahren. Im täglichen Spiel verbringen die Kinder viel Zeit im Freien und dürfen so den achtsamen Umgang mit sich, der Natur und im Miteinander erleben. „Unsere Gartensprösslinge werden die Nachhaltigkeit bereits im Blut haben und auf das Wohl von Mensch, Tier und Umwelt mit einer Selbstverständlichkeit achten, die unsere Welt heute so schmerzlich vermissen lässt“, sagt Geschäftsführer Ernst Gugler.
Den Kindern steht am Campus ein nachhaltig bewirtschafteter Garten auf 17.000 Quadratmetern direkt neben dem Naturschutzgebiet Pielach zur Verfügung. Ein eigener Gemüsegarten versorgt das eigene Bio-Mitarbeiterrestaurant, das auch für die Kinder eine gesunde Mahlzeit liefern soll.
Kokon als Unterschlupf bei schlechter Witterung
Als Unterschlupf für schlechte Witterung wird bis Herbst ein Kokon errichtet. Dabei handelt es sich um einen zweigeschoßigen ökologischen Holzbau. Der untere Teil ist die „Höhle“ für die Kindergruppe – ein nach außen offener, aber überdachter, geschützter Bereich samt Holzofen. Der obere Teil ist das „Nest“, ein geschlossener lichtdurchfluteter warmer Spielraum mit vollflächiger Fensterfront, Teeküche und Toiletten. Darüber hinaus ist der Kokon auch als Ort mit multidimensionaler Nutzung konzipiert. Im Sommer werden hier auch Erwachsene die Räumlichkeiten nutzen können, etwa für eigene Klausuren und Seminare. Angedacht sind auch Fortbildungen im Bereich biologischer Gartenbau.
Finanziert soll der Bau mit einer Gesamtsumme von 249.000 Euro mit einer Crowd funding-Kampagne werden. Für Bürger, die sich am Projekt beteiligen, gibt es jährliche Zinsgutscheine, die wahlweise mit vier Prozent Einkaufsgutscheinen oder zwei Prozent Geldleistung ausbezahlt werden. „Es gibt auch die Möglichkeit, die Zinsen der Genossenschaft für Gemeinwohl zur Finanzierung zukünftiger Projekte zu spenden“, erklärt Gugler.