„Arbeiterpfarrer“ Sieder für Weihe von Frauen als Priesterinnen

Erstellt am 21. März 2023 | 16:00
Lesezeit: 3 Min
Sieder
Foto: privat
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Amnesty International organisierte Gottesdienst im Stift Melk zum Thema Menschenrechte. Im Rahmen der Messe forderte der Amstettner Kaplan Franz Sieder auch die Weihe von Frauen zu Priesterinnen.

In die Erklärung der Menschenrechte ist viel christliches Gedankengut eingeflossen, betonte der emeritierte Betriebsseelsorger Kaplan Franz Sieder beim Menschenrechtsgottesdienst am vergangenen Sonntag im Stift Melk: „Einer der wichtigsten Artikel der Charta der Menschenrechte heißt, dass jeder Mensch gleich ist an Würde und Rechten. Dass diese Gleichheit der Menschen in der heutigen Realität noch nicht verwirklicht ist, das erleben wir auch in unserem alltäglichen Leben.“

Zentrales Anliegen dieses Gottesdienstes war, auf die Diskriminierung und die Unterdrückung der Frauen hinzuweisen. Auch bei uns seien Frauen laut Sieder benachteiligt: „Etwa in der Arbeitswelt, wo in manchen Branchen fast nur Frauen tätig sind, weil um diese geringen Löhne Männer nicht arbeiten.“

Kaplan Franz Sieder sprach sich im Rahmen der Messe auch klar für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen aus. „ Die Gleichberechtigung der Frauen ist in der Intention von Jesus. Bei aller Unterdrückung der Frau müssen wir aber schon sagen, dass es in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche schon auch einen Befreiungsprozess der Frauen gegeben hat. Dieser Befreiungsprozess der Frauen ist aber noch nicht abgeschlossen und deshalb müssen wir uns einsetzen, dass die Frauen die gleichen Rechte und die gleiche Würde haben wie die Männer“, sagt Sieder.

Für ihn sei es zu wenig, nur respektvoll und auf gleicher Augenhöhe mit Frauen umzugehen. Man solle auch mit allen Möglichkeiten im Befreiungsprozess der Frauen mitkämpfen, forderte Kaplan Sieder in seiner Predigt und zitierte Papst Franziskus: „Wo die Menschenrechte für alle uneingeschränkt anerkannt werden, können Frauen (…) ihren unersetzlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten und zu den wichtigsten Verbündeten des Friedens werden.“

Der Gottesdienst im Stift Melk wurde von Amnesty International Amstetten organisiert und von Pax Christi Wien unterstützt.

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