Dollfuß-Museum: Kritik ohne Besuch

Der Manker SP-Stadtrat Anton Hikade lässt im Zusammenhang mit dem Dollfuß-Platz und dem gleichnamigen Museum in Texing nicht locker. „Der Zweite Präsident des Landtags und Bürgermeister von Texing macht Werbung für das Museum. Die Präsentation ist jedoch ein Totenkult des Diktators“, ärgert sich Hikade in einer Aussendung.
Gegenüber der NÖN wollte Texings VP-Bürgermeister Gerhard Karner die Aussagen von Hikade eigentlich nicht mehr kommentieren, allerdings ärgern ihn die Vorwürfe. „Unser Museum ist wissenschaftlich mit Historikern aufgearbeitet und wir konnten auch schon zahlreiche SP-Politiker bei uns begrüßen“, so Karner, der sich die Frage stellt, ob Hikade jemals im Museum war: „So wie er über unser Museum herzieht, bezweifle ich, ob er weiß, wie es dort aussieht.“
Nachgefragt bei Hikade bestätigt dieser tatsächlich, noch nie im Museum gewesen zu sein. „Ich war einmal dort, da war aber geschlossen. Durch die Beschreibung im Buch von Dreidemy über den Dollfuß-Mythos habe ich aber einen guten Gesamteindruck“, stellt Hikade klar. Daneben betont der Manker SP-Stadtrat, dass es nicht notwendig ist, dieses Museum zu besuchen: „Es ist ja kein Museum zur geschichtlichen Weiterbildung. Und wozu sollte ich als Sozialdemokrat eine Kultstätte der ÖVP besuchen? Mir genügen wissenschaftliche Arbeiten, die ich in meiner Aussendung zitiert habe.“