Melker P&R-Anlage: Kampf um Parkplätze geht weiter

Anfang Dezember starteten bei der P&R-Anlage am Melker Bahnhof die Kontrollen samt neuem Zufahrtssystem. Seither werden bei der Ausfahrt die Kennzeichen gescannt, ein gültiges ÖBB-Ticket muss vorgezeigt werden. Grund für die Einführung war, dass wochentags bereits frühmorgens keine freien Parkplätze für Pendlerinnen und Pendler mehr zur Verfügung standen – auch weil zahlreiche Innenstadtnutzer die P&R-Anlage seit der Einführung der gebührenpflichtigen Kurzparkzone als Ausweichfläche in Anspruch nehmen.
Knapp zwei Monate nach der Einführung hat sich die Lage aber weiterhin nicht entspannt, wie eine NÖN-Leserin und tägliche Pendlerin berichtet. Aufgrund der Parkplatznot musste sie zuletzt notgedrungen in einer Grünfläche innerhalb der P&R-Anlage parken – und bekam dafür prompt eine Verwarnung seitens der ÖBB mit der Drohung einer kostenpflichtigen Entfernung samt Besitzstörungsklage. „Ich würde mein Fahrzeug gern auf einen vorgesehen Stellplatz abstellen, alleine, es sind nicht ausreichend vorhanden. „Ich hoffe, dass die Kontrollen zu einer Besserung der Parkplatzsituationen führen. Oder der Grund ist, dass es doch mehr Bahnkunden gibt als angenommen, und die Erweiterung doch notwendig wäre“, meint die Pendlerin.
Ein anderes Problem ist aber auch, dass aktuell einige Personen Zugtickets für die Strecke Melk-Pöchlarn oder Melk-Loosdorf kaufen, um die Parkfläche kostenfrei zu nutzen.
P&R-Anlage deutlich später voll ausgelastet
Ein Problem, welches aber laut ÖBB nicht nur in Melk gibt. „Das Thema mit den günstigen Zugtickets, um die P&R-Anlage zu nutzen, kennen wir grundsätzlich. Derzeit erheben wir, in welchen Umfang uns dies betrifft“ erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Für ihn zeigen die aktuellen Daten aber auch, dass das Zufahrtssystem Wirkung zeigt. Zwar sei die P&R-Anlage weiterhin voll ausgelastet, aber davor deutlich später und nicht, wie früher bereits zwischen 6 und 7 Uhr.
Angesprochen auf die aus Kostengründen verworfene Erweiterung heißt es seitens der ÖBB, dass man den Standort analysiert und allfällige notwendige Maßnahmen mit Land NÖ und Stadt Melk bespricht.
Vonseiten der Stadt Melk betont Vizebürgermeister Wolfgang Kaufmann (ÖVP), dass die Parkraumbewirtschaftung und -überwachung der ÖBB obliege. Betreffend Erweiterung wäre noch im Westen der P&R-Anlage die Möglichkeit zehn weitere Parkflächen zur Verfügung zu stellen. In einem Gespräch haben die ÖBB die Stadtgemeinde Melk auch bereits über eine Evaluierung der Situation informiert. In Richtung der Personen, die sich ein Zugticket nur für die Nutzung der P&R-Anlage kaufen, gibt Kaufmann den Tipp in der Grünen Zone für 2,50 Euro pro Tag zu parken - der gleiche Beitrag, der für ein Zugticket Melk - Loosdorf zu bezahlen ist.