Neues Bauland sorgt für Kritik der Melker Oppositionsparteien

Erstellt am 28. Mai 2023 | 07:00
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Geht es nach der Stadtgemeinde Melk könnten in Kürze die ersten Betriebe angesiedelt werden.
Foto: Weingartner, Weingartner-Foto
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ÖVP beschließt 2,5 Hektar neues Bauland zwischen Gradwohl und Schrattenbruck. SPÖ und Grüne stimmten dagegen.

2,5 Hektar Grünland zwischen der Firma Gradwohl und der Katastralgemeinde Schrattenbruck sollen in den kommenden Jahren als neues Betriebsgebiet erschlossen werden. Dafür wurde mit der aktuellen Eigentümerfamilie Asch ein Baulandsicherungsvertrag abgeschlossen, in dem sich die Familie etwa verpflichtet, die Grundstücke in den kommenden drei Jahre als Ganzes oder in Teilen an Unternehmen zu verkaufen.

Notwendig wird die Erschließung eines neuen Betriebsgebietes aufgrund der letzten Grundstücksvergabe im Betriebsgebiet Ost. Zwar verfügt die Stadt entlang der Südspange über ein acht Hektar großes Betriebsgebiet, allerdings wurde dabei mit dem Eigentümer, dem Stift Melk vereinbart, kein Gebäude höher als elf Meter zu errichten, um die Sichtachse von der Westautobahn zum Stift nicht zu beeinträchtigen.

Im Bereich des neuen Betriebsgebietes direkt bei der Autobahn soll eine höhere Bauhöhe möglich sein. Im Gespräch ist aktuell ein Unternehmen, welches ein Bauwerk mit 13 Meter Höhe errichten möchte. „Wir werden dort keine Wolkenkratzer errichten, es ist aber gut, wenn wir Alternativen haben“, erklärt Bürgermeister Patrick Strobl die Notwendigkeit eines weiteren Betriebsgebietes. Beim Betriebsgebiet nahe der Autobahn sieht Strobl zudem den Vorteil, dass dadurch kein Wohngebiet betroffen ist und der direkte Anschluss an das höherrangige Straßennetz gegeben ist. Grüne-Kritik an geplanter
FlächenversiegelungWenig Freude mit der geplanten Versiegelung hat Grünen-Klubsprecher Gabriel Kammerer: „Wir haben in den vergangenen Jahren etliche Flächen für Betriebe erschlossen. Freie Flächen sind für unseren CO2-Haushalt wichtig. Ich sehe die Umwidmung dieser Riesenfläche als sehr kritisch.“

Kammerer spricht auch von einem falschen Zugang um Betriebe zu werben: „Es braucht vorher keinen Kniefall. Ich bin sicher, wenn sich ein Unternehmen ansiedeln will, finden wir Lösungen, dass es auch passt.“ Von der Notwendigkeit eines „guten Mix“ spricht Wirtschaftsstadträtin Ute Reisinger: „Im Gesamten gesehen ist es dort gut, Betriebe anzusiedeln. Wir müssen und sollen uns weiterentwickeln.“ Bei der Abstimmung im Gemeinderat stimmte dann nur die ÖVP für das geplante Betriebsgebiet, die Grünen und SPÖ-Gemeinderat John Haas waren dagegen, der Rest der SPÖ-Mandatare enthielt sich der Stimme.

Weiter geplant wird aktuell auch beim Wirtschaftspark entlang der Südspange. Aktuell werden mit der Wirtschaftsagentur Ecoplus Infrastrukturmaßnahmen geplant.