Ein Blick in die alte Heimat beim Kreuzbergtreffen

Das Kreuzbergtreffen ist alljährlich Treffpunkt der Heimatvertriebenen Südmährer, die bis zur Öffnung des Eisernen Vorhangs von hier aus in ihre Heimat blicken konnten. Am 7. Juli 1963 war das erste Treffen.
„In vielen freiwilligen Arbeitsstunden wurde die Gedenkstätte am Kreuzberg aufgebaut“, erzählt Hans Günter Grech, der als junger Bursch selbst Hand angelegt hatte. Prälat Rühringer sprach sich für Frieden und Verständigung aus und betonte, dass die Südmährer bereits 1950 in der Charta der Heimatvertriebenen auf Rache und Vergeltung verzichtet haben.
Landtagspräsident Karl Wilfing ging auf die gemeinsame Geschichte des Weinviertels und Südmähren ein, die durch die Vertreibung und Trennung unterbrochen wurde und sich zum Glück in einem gemeinsamen Europa wiederfindet. „Derartige Verbrechen können leider immer wieder passieren, auch wenn hier Volksgruppen jahrhundertelang gut miteinander lebten. Das Verbrechen der Vertreibung wird es leider auch zum Beispiel in gemischten Gebieten entlang der ukrainisch-russischen Grenze wieder geben“, betonte Wilfing.
Ehrenpräsident Franz Longin war damals beim ersten Kreuzbergtreffen mit dabei und betonte, dass beim Sudetendeutschen Tag der tschechische Bildungsminister die Hauptrede gehalten hatte und sich dabei für das erlittene Leid der Vertreibung entschuldigt hatte.
Ein Blick in die alte Heimat beim Kreuzbergtreffen. Prälat Karl Rühringer, langjähriger Bischofsvikar von Wien Stadt, zelebrierte gemeinsam mit George van Horick den Festgottesdienst zum 60. Kreuzbergtreffen.
Unter den Gästen war auch Norbert Kapeller, der Präsident der Altösterreichischen Landsmannschaften. Hans Günter Grech vom Kulturverband der Südmährer in Österreich bedankte sich bei allen, die zum Treffen gekommen waren und gab das Versprechen ab, dass er sich so lange wie möglich für den weiteren Bestand der Kreuzbergtreffen einsetzen werde: „Das sind wir unseren Vorfahren schuldig“, betonte Grech.
Nach der Kundgebung am Kreuzberg gab es das gemütliche Beisammensein im Gasthaus Schleining, wofür Ossi Sollan von der mittleren und jüngeren Generation der Südmährer verantwortlich zeichnete.