Die Marillenernte wurde weitgehend vernichtet

Die Hagelstreifen zogen sich über die wichtigsten Weinbaulagen nördlich von Poysdorf, wo die Obstbaumschule Schreiber einige Anlagen betreibt. Zwei der vier betroffenen Anlagen hatten den Frühjahrsfrost recht gut überstanden. Durch den frühen Frost, der Früchte reduzierte, und die Niederschläge gab es eine wunderschöne Fruchtgröße bei den Marillen.
„Jetzt liegt rund ein Drittel auf dem Boden, ein Drittel ist total aufgerissen und der Rest hat in der Riede Fuchsenberg 20 bis 30 Einschläge pro Frucht. So etwas habe ich noch nicht gesehen“, schüttelt Robert Schreiber den Kopf. Am Weißen Berg sind es rund zehn Einschläge pro Frucht. Da ist keine einzige Frucht als Klasse 1 verkaufbar. Ob die angeschlagenen Früchte für Schnaps, Marmelade oder Nektar nutzbar sind, wird sich noch weisen.
Der Hagel zog sich auch über Poysbrunn und Drasenhofen, wo es aber geringere Schäden als unmittelbar nördlich von Poysdorf gibt. Der Ackerbau mit Sonnenblumen und Mais ist ebenfalls betroffen.
„Für den Weinbau in dieser Region gibt es teilweise Totalausfälle bis zu 100 Prozent“, schildert Winzer Martin Hugl im Gespräch. Auch er war mit seinem Traktor in den Weingärten unterwegs und erlebte den Hagel hautnah.

Die Palette der Schäden reicht von leicht bis total, manchmal ist kein gesunder Trieb mehr auf der Rebe. „Klarheit werden aber erst die nächsten Wochen bringen. Die Reben sind mit der Wundheilung beschäftigt, um die abgestorbenen Teile abzustoßen. Oft wird man froh sein müssen, eine gesunde Schnittrebe für das nächste Jahr zu bekommen“, ist Martin Hugl überzeugt.