Amateurfunk wird bei der Jugend wieder beliebter

Erstellt am 23. Mai 2023 | 07:00
Lesezeit: 3 Min
Laa Funkausstellung 2023 25.
Ehrungen bei der 25. Auflage der Funkausstellung in Laa: Altbürgermeister Manfred Fass, Amateurfunk-Bezirksobmann Robert Thenmayer, Helga Thenmayer, Bürgermeisterin Brigitte Ribisch, ÖSAV-Präsident Michael Kastelic, Michael und Barbara Zwingl, Ivi Findeis und Johann Gschwindl.
Foto: Michael Pfabigan
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Wer braucht noch in Zeiten des Internets und der Mobiltelefonie Amateurfunk? „Die Jugend hat mit den neuen technischen Möglichkeiten da einen neuen Zugang. Wir haben in den letzten zwei Jahren einen Zugang von bis zu 500 neuen Amateurfunkern registriert“, erzählt Altbürgermeister und Amateurfunker Manfred Fass: „Und das bei 4.000 Mitgliedern österreichweit.“

Fass ist eines der Gründungsmitglieder der Laaer Funkausstellung, die in den vergangenen 36 Jahren zum 25. Mal stattfand. Anlässlich der heurigen Funkausstellung wurde auf diese Ära zurückgeblickt.

„Amateurfunk verbindet“, schildert Fass den Reiz am Hobby: Nicht nur, dass Amateurfunker technisch versiert sind, es sei der Reiz, mit den Möglichkeiten weit entfernte Funker zu erreichen. „Saddam Hussain war Amateurfunker. Anrufen hätte man ihn nicht können, aber anfunken schon“, scherzt Fass.

1987 wurde die erste Funkausstellung in den Hallen der Familie Waldner der Laaer Frühjahrsmesse abgehalten, ihren Boom verzeichnete die Funkausstellung nach dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989: „Damals konnte man wahre Schnäppchen aus ehemaligen Militärbeständen bekommen. Und mit diesen Einnahmen wurde dann wieder neue Ausrüstung gekauft“, erinnert sich Fass. Beim Flohmarkt war schon Stunden vor der Ausstellungseröffnung die Hölle los. In Spitzenzeiten waren Delegationen aus 13 Nationen in Laa, weitest angereister Besucher war ein Amateurfunker aus Tadschikistan. Dass die Hallen dabei gestürmt waren, versteht sich von selbst.

Funktechnologie findet sich heute nicht nur im Amateurfunk, alleine ein Mobiltelefon nutzt unzählige der Techniken, von Bluetooth, über WLAN bis hin zur Mobilfunkverbindung.

Präsentationen gab es auch mit Polizeidrohnen und den Blaulichtorganisationen: Damit will man die Ausstellung auch für Nichtfunker interessant machen: „Es muss nicht jeder können, aber es ist spannend zu sehen, was es da gibt und welche Möglichkeiten es da gibt“ sagt Bürgermeisterin Brigitte Ribisch.

Wie sieht die Zukunft der Funkausstellung aus? „Sinn der Funkausstellung war immer, dass sich die Amateurfunker, die sich nur über Funk kennen, auch physisch treffen“, sagt Laas Oberfunker Robert Thenmayer: „Aktuell haben wir das Problem, dass es immer weniger Händler gibt“, erzählt er. Denn der Handel finde oft nur mehr anonym im Internet statt. Dafür wolle man sich verstärkt auf neueste Techniken, wie die Mesh-Com, spezialisieren.

Für seinen Einsatz rund um das Amateurfunkwesen wurde Thenmayer ausgezeichnet: Er erhielt das silberne Ehrenzeichen des NÖ Landesverbandes und die Ehrenmitgliedschaften von Landesverband und Bundes-Dachverband sowie eine spezielle Ehrung der Stadt Laa für 36 Jahre Funkausstellung.

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