Verbale Angriffe: Eklat beim Heldengedenken

„Der selbst ernannte Sonnenkönig des Weinviertels hat anscheinend Angst, dass ihm jemand die Show stehlen könnte!“
Es waren keine freundlichen Worte, die Major in Tradition Dominik Scholz vom Traditionsschützenkorps IR84 beim Totengedenken am Allerseelentag am Mistelbacher Friedhof fand. Der Grund für die Verstimmung: Eigentlich hätte bei dieser Feier eine Gedenktafel enthüllt werden sollen, auf der alle Spender für die Wiedererrichtung des 84er-Denkmales dieses Sommers beim Heldenfriedhof angeführt sind.
Und der „Sonnenkönig“? Der ist aus Sicht der 84er Kasernenkommandant Hans-Peter Hohlweg: Er ließ nach dem offiziellen Heldengedenken das Bundesheer abtreten, sodass das Bundesheer bei der Enthüllung offiziell nicht vertreten war und die Feier in zwei Teile zerriss.
„Das Verhalten des selbst ernannten Sonnenkönigs des Weinviertels ist nicht nur eines Offiziers, sondern eines jeden anständigen Menschens mehr als unwürdig!“Dominik Scholz
„Ich bin weder gegen das Denkmal noch gegen die 84er“, sagt Kasernenkommandant Hans-Peter Hohlweg. Der Traditionsverein war vor einem Jahr sogar in die Kaserne geladen, als das 50-jährige Namensgebungsfest gefeiert wurde.
Warum also die Zweiteilung der Feier am Heldenfriedhof? „Weil die Platzverhältnisse vor dem Heldendenkmal knapp sind, hat der Ehrenzug des Bundesheeres Platz für die 84er gemacht. Unsere mit StG77 bewaffneten Ehrenposten sind geblieben“, sagt Hohlweg, der sich fragt, was Scholz mit seiner Rede gegen ihn bezwecken will.
Beim Traditionskorps der 84er spricht man mittlerweile vom „Skandal in Mistelbach“, bei dem ein „Oberst des Bundesheeres ein Totengedenken sabotiert.“ Hohlweg, so der Vorwurf, habe die Enthüllung der Tafel mit Anwesenheit der 84er verhindern wollen und sogar gedroht, mit dem Bundesheer überhaupt nicht am Totengedenken teilzunehmen, sagte Scholz in seiner Rede am Heldenfriedhof: „Dieses Denkmal soll uns an die über 12.000 gefallenen 84er erinnern, welche ihren Tod gefunden haben.“ Und weiter: „Das Verhalten des selbst ernannten Sonnenkönigs des Weinviertels ist nicht nur eines Offiziers, sondern eines jeden anständigen Menschens mehr als unwürdig!“