Neuer Krimi "Sterbenstörtchen" aus Poysdorf

Drei Schwestern, eine Mutter und jede Menge Männerleichen: Das sind die Zutaten des neuen Krimis der Poysdorferin und Lehrerin in Laa, Beate Ferchländer: Mit „Sterbenstörtchen“ ist ihr dritter dunkelschwarz-humoriger Krimi angerichtet.
„Es ist immer die Realität, die die besten Grundlagen für Geschichten liefert, die ich dann dank meiner Fantasie interpretieren und weiterentwickeln kann“, sagt Ferchländer im NÖN-Interview. Für „Sterbenstörtchen“ wurde sie von der „Schwarzen Witwe“ Elfriede Blauensteiner inspiriert, die einmal erzählt hatte, dass sie nach dem Krieg ins Weinviertel kam und Lebensmittel zusammengebettelt hatte. Die Spuren, die Blauensteiner dabei hinterlassen hat, erfand Ferchländer für ihr Buch dann kurzerhand: „Aber so, wie es sich durchaus abspielen hätte können“, lacht die gebürtige Scheibbserin. Und der schwarze Humor in den Büchern? „Ich bin Anglistin und liebe den trockenen, britischen Humor, beispielsweise von Monty Phyton: Schwärzer geht es fast nicht!“
Der Fall des Eisernen Vorhangs hat geprägt
Apropos: Wie viel Weinviertel steckt in ihren Büchern? Vorweg: Sie selbst fühlt sich schon als Weinviertlerin: „Ich lebe jetzt schon länger im Weinviertel, als ich im Mostviertel gelebt habe“, sagt Ferchländer. Das Weinviertel selbst spiegle sich in all ihren Büchern wider. Allerdings anders als bei Alfred Komarek: „Weniger, indem ich Orte benenne oder Landschaften beschreibe, es sind die Menschen und das soziale Gefüge, das mir als „weinviertlerisch“ erscheint und in meinen Charakteren auftaucht“, erzählt die Autorin. Thematisiert wird auch immer wieder die Grenzlage: Eine tschechische Kellnerin, ein Essen in der Excalibur City - Ferchländer hat den Fall des Eisernen Vorhanges als „Zuagroaste“ in der Grenzregion erlebt, und das habe sie geprägt.
Wird es einen vierten Krimi geben? „Zunächst einmal schreibe ich keine Serie in dem Sinn, dass es denselben Ermittler in jedem Roman gibt, weil mich die Ermittlung an sich nicht interessiert“, sagt die Autorin. Sie interessiert sich für die Mörder: „Laut Psychologie sind wir ja alle potenzielle Mörder, wenn es die Situation erfordert.“
Das Einzige, das ihre Krimis verbindet, sei die tödliche Mehlspeise. Das liege daran, dass sie ein Wiedererkennungsmerkmal gebraucht habe: Man soll aufgrund von Cover und Titel auf den Autor schließen können. „Und nachdem im ersten Roman der Nussstrudel das Todesinstrument war, bin ich bei der Mehlspeise hängengeblieben.“
Aber natürlich habe sie schon einen Plot für Buch vier im Kopf: „Allerdings noch sehr rudimentär. Auch schwebt mir noch keine Mehlspeise vor, es könnte also durchaus sein, dass es zu einem Wechsel der Mordwaffe kommt“, gesteht Beate Ferchländer. Von der ersten Idee bis zum Druck des Buches dauere es etwas über zwei Jahre. Eine höhere Frequenz kann sich die Laaer Lehrerin nicht vorstellen.