Mistelbach bleibt bunt

Erstellt am 12. August 2022 | 04:15
Lesezeit: 3 Min
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Im Mamuz hängt sogar ein Bild von der Mistelbacher Pride.
Foto: privat
Pride-Hauptorganisator Michael Rabl gründet Verein, der allen Sicherheit geben soll und künftig Beratungsstelle sein könnte.
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„Ich freue mich wahnsinnig, dass die Mistelbacher Pride so viel Anklang gefunden hat! Jetzt möchten wir nicht nur einmal im Jahr so ein queeres Event veranstalten, sondern regelmäßig!“, sagt Michael Rabl, der erst 21-jährige Hauptorganisator der Pride, die im Juni zum ersten Mal stattgefunden hat.  Mit der Gründung des Vereins „Mistelbach-Pride: LGBTQ+ Initiative“ möchte Rabl vor allem jungen Leuten Sicherheit geben.

Die Plattform soll ein Ort der Begegnung werden, an dem miteinander Zeit verbracht wird, ohne Angst vor Verurteilung zu haben. Bisher zählt der Verein 27 Mitglieder. „Die meisten sind so zwischen 15 und 20 Jahre alt, es gibt aber auch einige ältere Mitglieder dabei“, erzählt Rabl. Die erste offene Vereinssitzung hat erst stattgefunden: Alle, die sich der queeren Community zugehörig fühlen, seien herzlich willkommen.

Ab sofort sollen einmal im Monat Vereinstreffen stattfinden. Michael Rabl plant dabei verschiedene Ausflüge im Bezirk und Treffen in unterschiedlichen Locations, beispielsweise im Heurigen. „Idealerweise gibt es irgendwann sogar eine Psychologin, damit der Verein auch so eine Art Beratungsstelle für Jugendliche werden kann, die zum Beispiel Probleme mit ihrem Outing haben“, denkt Rabl bereits in die Zukunft. 

Bis dahin bräuchte es jedoch noch einiges an Arbeit. Unterdessen sei es wichtig, nicht nur auf eine große Veranstaltung hinzuarbeiten, sondern auch mehrere kleinere Events zu organisieren: Es sei unter anderem ein Punschstand im Winter geplant. 

Zu Beginn hätte sich der junge Aktivist nie gedacht, dass die Pride und auch der Verein so großen Anklang findet. „Es ist einfach wichtig, den Menschen, die sich das nicht trauen, eine Plattform zu bieten“, sagt Rabl und schwärmt auch von der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Bürgermeister Erich Stubenvoll. 

Kaum negative Rückmeldungen

Erfreulich sei auch, dass es kaum negative Rückmeldungen gegeben habe. Zwar sei ein Flyer die Runde gegangen, der queerfeindliche Inhalte enthalten habe, das sei aber eigentlich die einzig negative Resonanz gewesen, die auf die queere Community gestoßen sei. Gerade dafür, dass die Thematik am Land noch eher schwierig ist, sei das eine gute Nachricht, freut sich Rabl. Wer interessiert an Vereinsaktivitäten ist, der könne sich auf Instagram oder Facebook darüber informieren: Unter „mistelbach.pride“ ist der Verein zu finden, regelmäßig werden Veranstaltungen und Treffen gepostet.

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