LKW-Bemautung: Milchpackerlsteuer und Anrainerschutz


Hackl hatte kritisiert, dass die von der SPÖ NÖ geforderte LKW-Bemautung von Landesstraßen wohl eine „Milchpackerlsteuer“ sei, die sich dann bei allen Gütern des täglichen Verbrauchs niederschlagen würden. Denn jedes Produkt im Einzelhandel und jeder Ziegel auf den Baustellen der Häuselbauer würden mit dem LKW gebracht. „Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer würde das Mehrkosten von 60 bis 80 Euro pro Jahr und Kopf an Mehrbelastungen bedeuten.“

Fakt sei aber auch, dass an Kontrolltagen zahlreiche LKW beim Anschluss Schrick oder schon bei Mistelbach-Ost von der Autobahn abfahren und dann die Mistelbacher Umfahrung und andere Straßen als Ausweichrouten nutzen. Das bestätigt auch der Mistelbacher Vizebürgermeister und frühere Postenkommandant Manfred Reiskopf: „Wenn in Hörersdorf und Frättingsdorf der LKW-Verkehr sprunghaft zunimmt, dann kann man davon ausgehen, dass die Kontrollstelle auf der Autobahn in Betrieb ist. Und da es gerade jene Schwerfahrzeuge sind, deren Zustand nicht der beste ist und deren Fahrer daher allen Grund haben, Kontrollen zu fürchten, macht die Sache für unsere Ortsbewohner und die Kinder noch dramatischer, da sehr oft die Bremsen dieser Fahrzeuge nicht in Ordnung sind, was zu einer noch höheren Gefahr für die Anrainer und anderen Straßenbenutzer führt.“
In den 2000er-Jahren angedachte Ortsumfahrungen hatten es nie über den Entwurf-Status hinaus gebracht, da man sich auf keine Trasse einigen konnte, mittlerweile hat sich das Straßenbau-Zeitfenster im Sog des Nordautobahn-Baus wieder geschlossen. Gegen Rückbauten an den Ortsdurchfahrten hatten sich die Siebenhirtner, Hörersdorfer und Frättingsdorfer stets gewehrt.