Anrainerproteste zeigen Wirkung: Verhandlung steht an

Erstellt am 06. Dezember 2017 | 04:17
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Einzigartig in Europa: In der Feldgasse werden Güterzüge durchs Ortszentrum vonGuntramsdorf geführt.
Foto: NOEN, privat
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Im Februar befasst sich das NÖ-Verwaltungsgericht mit Einspruch gegen die Güterzüge.

Bewegung könnte Anfang nächsten Jahres in die Anrainer-Bemühungen kommen, den Güterverkehr der Wiener Lokalbahnen (WLB) in der Feldgasse einzuschränken. Mitte Februar findet am Landes-Verwaltungsgericht in St. Pölten eine mündliche Verhandlung statt, bei der es um die Zulässigkeit der im Sommer 2007 in der Feldgasse durchgeführten Umbauten der Gleisanlage der Badner Bahn geht.

Anrainerin Heide Keller erklärt: „Die Wiener Lokalbahnen haben damals den flexiblen, in die Fahrbahn der Feldgasse eingelegten straßenbahnmäßigen Oberbau entfernt und eine starre, ,Edilon-System’ genannte, Betongleisanlage in den Straßenunterbau der Feldgasse eingelegt. Durch diesen Umbau war es der Lokalbahn nach dem Abriss des Matzleinsdorfer Frachtenbahnhofs wieder möglich, Güterzüge ins Industriezentrum NÖ-Süd zu bringen.“

Für die Anrainer brachte der Umbau einige Unannehmlichkeiten: „Seit Februar 2008 werden regelmäßig Schwergütertransporte durchgeführt, in der Folge sind Beschädigungen an den angrenzenden Liegenschaften aufgetreten.“

Schwingungen erzeugen Setzungsrisse 

Die Anrainerin präzisiert im NÖN-Gespräch: „Bei der Durchfahrt des schweren Güterverkehrs schwingt der starre Bau-Gleiskörper als Ganzes, die Schwingungen können nicht in den Boden abgeleitet werden und erzeugen Setzungsrisse an den umliegenden Gebäuden. Die Straße beginnt zu rutschen, dadurch werden die östlichen Häuser zur Seite gedrängt.“ Die bis zu 1.000 Tonnen schwere Ladung der Güterzüge sei „zu schwer für diesen Straßenunterbau.“

Keller hatte bereits 2009 gegen den Betriebsbescheid berufen: „Es hat keine Bauverhandlung stattgefunden. Das Land NÖ hat einen Ortsaugenschein durchgeführt und dann ein Gutachten aufgrund von schriftlichen Unterlagen erstellt.“ Keller hat Beschwerde wegen „mangelnden Parteiengehörs“ eingelegt, weil die Anrainer vor dem Umbau nicht kontaktiert wurden. Dabei wird nicht der Betrieb der Badner Bahn an sich bekämpft: „Wir wollen nur keine Schwertransporte mehr“, betont Kellner.