Guntramsdorfer Michael Kammerer: „In den Dörfern geht Essen aus“

Michael Kammerer von der Firma HolZZone hat eine private Initiative gestartet, um Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen: „Meine Frau Natalyia ist Ukrainerin, wir haben dort geheiratet, wir haben viele Freunde und Geschäftspartner im Land. Normalerweise kaufen wir Möbel aus der Ukraine und vertreiben sie im Großhandel in Österreich.“
Aktuell bleibt Kammerer keine Zeit fürs Geschäft, 100 Tonnen an Hilfsgütern wurden in den letzten Tagen auf fünf Sattelzüge geladen und in die westliche Ukraine gebracht. Kammerer ist „seit 20 Jahren in der Ukraine unterwegs: Ich habe die entsprechenden Kontakte, um sicherzustellen, dass die gesammelten Waren auch bei den Menschen ankommen. Unsere Lkw sind mit Polizei-Eskorte zur ersten Verladestelle begleitet worden“.
„Viele Lebensmittel gehen in Restaurants und Spitäler im ganzen Land, die für die Flüchtlinge kochen, Konserven und Medizinprodukte auch an die Front.“ Michael Kammerer
Und man überprüfe, ob die Spenden auch dort ankommen, wo sie hinmüssen. Eine Lieferung mit Medikamenten wurde in einen Zug nach Kiew umgeladen und sei bereits im Haupt-Spital der Hauptstadt angekommen, das wurde Natalyia am Telefon bestätigt.
„Viele Lebensmittel gehen in Restaurants und Spitäler im ganzen Land, die für die Flüchtlinge kochen, Konserven und Medizinprodukte auch an die Front.“ Kammerer ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft: „Es gehen laufend Sachspenden am Firmengelände in der Kammeringstraße ein, Dutzende Freiwillige helfen beim Kommissionieren, also dem Sortieren und getrennten Verpacken von Kleidung, haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten. Freiwillige Helfer für das Verladen am Wochenende werden gesucht. Es unterstützen uns alle, auch große Firmen und die Gemeinde.“
Am Dienstag startete der nächste Transport
Am Montag wurden zwei weitere Sattelzüge für die Abfahrt am Dienstag beladen. Persönlich ist Kammerer „höchst angespannt“, das Wichtigste sei für ihn aktuell, dass „so viele Spenden wie möglich bei den Menschen ankommen: Wir müssen weiter helfen. In den Dörfern, die noch nicht vom Krieg betroffen sind, geht das Essen aus, sie sind von der Versorgung abgeschnitten.“
Zu diesem Zweck ist Kammerer dabei, einen Verein zu gründen: „Ich bekomme jeden Tag ein Update, was gebraucht wird. Aktuell sind das abseits von Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten vor allem Feuerzeuge, Taschenlampen, Handschuhe und stilles Wasser. Bitte keine Glasgebinde.“