Demo gegen „Grünen BILLA“ in Hinterbrühl

Erstellt am 19. März 2023 | 14:15
Lesezeit: 3 Min
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Mit Transparenten ausgerüstet untermauerten die Demonstranten ihr klares Nein zum "Grünen BILLA".
Foto: privat, privat
Kundgebung der Hinterbrühler Bürgerinitiative vor dem REWE-Konzernsitz.
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Es war klar, dass an diesem Tag keine Lösung herbeigeführt werden würde. Dennoch war die Demonstration, zu der die Bürgerinitiative gegen die Errichtung eines „Grünen BILLA“ in der Hinterbrühler Johannesstraße vor der REWE-Konzernniederlassung in Wiener Neudorf aufgerufen hat, eine deutliche Willenskundgebung.

Die Vorgeschichte: Der REWE-Konzern plant die Errichtung eines „Grünen BILLA“ im Bereich Johannesstraße, die Bezirkshauptmannschaft Mödling hat dem Projekt Anfang Jänner keine Genehmigung erteilt: Der geplante Neubau diene zwar grundsätzlich der Versorgung, sei aber nach Ansicht der Behörde „weder erforderlich noch im öffentlichen Interesse“. REWE hat Einspruch erhoben, womit nunmehr der Landesverwaltungsgerichtshof am Zug ist - die NÖN berichtete.

Peter Klein: „Rege Beteiligung“

Peter Klein, Motor und Organisator der Bürgerinitiative sowie der Demo, freute sich über die rege Beteiligung: „50 Leute waren angemeldet, 75 sind gekommen.“ Mit 5.700 gesammelten Unterschriften im Rücken und ausgerüstet mit Transparenten und einem an das Unternehmen gerichtetes Schreiben stellte man sich in Wiener Neudorf ein. „Hier wird Natur zerstört für den vierten Supermarkt im Umkreis von 1.600 Metern, es werden unnötige 41 Tonnen Müll im Jahr produziert und 230.000 kWh Strom pro Jahr verbraucht; jeder derartige Markt bedeutet den Stromverbrauch von 100 Haushalten, eine Bodenversiegelung von 18 Reihenhäusern und 224 Pkw-Fahrten pro Stunde.“ Zudem widerspräche das Projekt der gültigen Gesetzeslage, weswegen es schon eine Zurückweisung bzw. einen negativen Baubescheid habe.

Als Bauland gewidmet

Der REWE-Konzerns sprach von 20 Demonstrationsteilnehmern, denen Projektleiter Jörg Tschurlovitsch und Pressesprecher Thomas Gimesi im Gespräch „Nachhaltigkeit und Vorteile - von PV-Anlage, Begrünungen bis hin zu E-Ladestationen“ erläuterten: „Aber wie schon früher wurden Argumente vorgebracht, die schlicht nicht den Tatsachen entsprechen“, betonte das REWE-Duo. Tatsache sei, dass das Grundstück seit Jahrzehnten als Baugrund gewidmet ist: „Darauf haben wir wiederholt hingewiesen. Laut der bestehenden Widmung kann das Grundstück grundsätzlich bebaut werden - und das wird es auch. Eine grüne Wiese steht, ungeachtet unserer Pläne, nicht mehr zur Diskussion.“

Auch die Volksbefragung nehme keinen Einfluss auf das Projekt, da die Bestimmungen zum Zeitpunkt der Einreichung gelten, das Verfahren sei ein laufendes. Den Besuch der Demonstranten nehme man als symbolischen Akt zur Kenntnis.

Im Raum steht auch die Sorge, dass der im Hinterbrühler Ortszentrum befindliche BILLA a la longue geschlossen würde. Eine Befürchtung, die der Konzern zu entkräften versucht: „Wir halten am Umbau im Ort fest, das Projekt wurde bereits Mitte 2022 eingereicht, aber es gibt noch keine Antwort der Behörde.“

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