Transportmöglichkeiten dringend gesucht

Erstellt am 25. März 2023 | 09:00
Lesezeit: 3 Min
Andrea Brunner mit befüllten Hilfs-Kartons
Im Badezimmer von Andrea Brunner stapeln sich die für die Ukraine vorgesehenen Hilfspakete.
Foto: privat
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Obfrau Brunner vernetzt sich mit Mödlinger Verein.

Der Verein „Gumpoldskirchen hilft“ sucht kostenlose Transportmöglichkeiten für gesammelte Kleidung und andere von Menschen in den Kriegsregionen der Ukraine benötigte Gegenstände. Im Badezimmer von Obfrau Andrea Brunner warten acht sehnsüchtig erwartete Kartons auf einen Transport nach Kiew bzw. Lemberg: „„Wir wären sehr dankbar, wenn jemanden die Kisten mitnehmen könnte. Ein Paket bis zu 10 kg würde 49 Euro kosten. Leider hat die österreichische Post den kostenlosen Transfer für ukrainische Hilfsgüter durch private Personen bzw. private Vereine mit Ende Oktober 2022 eingestellt.“

In Kiew werden die Güter über eine in die Heimat zurückgekehrte Familie verteilt, mit der Brunner beinahe täglich in Kontakt steht: „Ivanna, die viele von uns in Österreich kennen- und schätzengelernt haben, ist unermüdlich damit beschäftigt, in und rund um Kiew Binnengeflüchteten zu helfen. Sie will alles, was sie hier bei uns an Flüchtlingshilfe erlebt hat, nun weitergeben bzw. anwenden.“ Zunächst wird Menschen, die aus Bakhnut oder Kherson in der Ost-Ukraine geflohen sind, Wohnraum in halbwegs stabilem Zustand zur Verfügung gestellt. Auch Kinderwohnheime mit Kriegswaisen entstehen: „Die Geflüchteten werden mit lebensnotwendigen Dingen versorgt, die sie selbst entbehren können oder aus dem Ausland gespendet bekommen.“

Vernetzung mit Mödlinger Ukraine-Hilfe

Um noch wirksamer helfen zu können hat sich Brunner der Mödlinger Vernetzungsgruppe angeschlossen: „Über eine Nachrichtengruppe am Handy erfahre ich rasch alles für die Unterstützung der Ukrainerinnen Wichtige aus erster Hand bzw. kann Anfragen stellen, ohne den teilweise recht mühsamen Weg über Ämter gehen zu müssen.“

Insgesamt zieht Brunner positive Bilanz über die Hilfsbereitschaft in Gumpoldskirchen: „Die private Wohnraumhilfe für die ukrainische Community funktioniert super.“ Und auch die Reaktionen der Hilfesuchenden sind „herzerwärmend: Wann immer ich mit den Menschen zusammentreffe, werde ich überhäuft von Umarmungen, Händeschütteln, Dankesreden und einem Lächeln“.

Der Verein gibt über ein breites Netzwerk an Unterstützern zeitnah weiter, was an Gütern oder Unterstützungsleistungen benötigt wird: „Wir sind gut vernetzt, meist können wir einen Bedarf rasch stillen oder eine Hilfestellung organisieren.“ Das Schöne für Brunner ist, dass „alle bereits hier lebenden Ukrainer großartig mithelfen, benötigte Sachen durch Herumfragen aufzutreiben.“

Deutsch-Nachhilfe für syrischen Buben gesucht

Aktuell werden vor allem Geldspenden benötigt, Kleidung wird nur anlassbezogen gesammelt, da der Verein kein Sammellager hat. Dringend gesucht wird derzeit eine Deutsch-Nachhilfe für einen schon länger hier lebenden syrischen Buben, zur „Schularbeitsvorbereitung für die 4. Klasse Volksschule.“ Im Ort ansässige Geflüchtete unterstützt der Verein, wenn größere Ausgaben, wie eine neue Brille oder die Klassenfahrt eines Kindes, zu bezahlen sind: „Die Normalität mit Erwerbseinkommen und leistbarer Wohnung ist für die meisten dieser Menschen noch lange nicht gegeben. Es wohnen auch Pensionisten und Menschen mit Traumata bei uns, die es aus psychischen Gründen einfach nicht auf den Arbeitsmarkt schaffen.“

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