Opposition kippt Heizwerk-Beschluss in Asperhofen

Erstellt am 24. Mai 2023 | 09:00
Lesezeit: 3 Min
Projekt Heizwerk Asperhofen
So könnte die Anlage aussehen.
Foto: Technisches Büro Mayerhofer
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Das Thema Heizwerk wurde aufgrund von Bedenken einiger Mandatare schlussendlich einstimmig auf die nächste Sitzung vertagt. Das Projekt soll von weiteren Experten nochmal geprüft werden.

Für heftige Diskussionen sorgte das Thema Heizwerk in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Eigentlich war der Grundsatzbeschluss für die Errichtung schon Ende 2022 gefallen, jetzt sollte die Beauftragung erfolgen – die Finanzierung sahen die Mandatare der Oppositionsparteien allerdings sehr kritisch. „Das kann sich nicht rechnen, wir hauen das Geld für acht Haushalte, die sich anschließen wollen, beim Fenster raus“, so Josef Noll, Gemeinderat der Liste Kisser. Es gebe so viele Unsicherheitsfaktoren, die eine Rolle spielen würden. „Überlegt euch gut, wer hier die Hand hebt. Ich warne euch eindringlich“, so Noll.

Auch geschäftsführender Gemeinderat Josef Ecker (FPÖ/Unabhängige) steht dem Projekt sehr kritisch gegenüber. Auch er zeigte sich skeptisch, was die Finanzierung betrifft. Außerdem verwies er darauf, dass es noch keinen Betreiber gibt. „Wenn wir den noch nicht haben, dann brauchen wir nichts groß beschließen“, so Ecker. „Wir sollten nochmal alles durchrechnen und an den Start zurückgehen“, schlug SPÖ-Gemeinderat Richard Geissler daher vor.

Weitere Prüfung des Projekts beschlossen

„Bis 2030 sollen wir ,Raus aus Gas und Öl' sein“, gab ÖVP-Bürgermeister Harald Lechner zu bedenken. Eine Verschiebung würde einiges mehr kosten, da man das Gemeindeamt jetzt komplett mit Strom heizen würde. Neben dem Gemeindeamt sollen außerdem noch Bauhof und Feuerwehrhaus – die jetzt mit Gas geheizt werden – künftig vom Heizwerk versorgt werden. Nach derzeitigem Stand würde die Errichtung des Heizwerkes 800.000 Euro kosten, 350.000 Euro muss die Gemeinde zahlen, informiert der Bürgermeister. „Innerhalb von 20 Jahren wird es sich amortisiert haben, jeder Anschluss verringert zusätzlich die Kosten“, so Lechner, der auch betont, dass er einige Zusagen von Anrainern habe, die sich einen Anschluss in zehn Jahren vorstellen könnten. Für den Bürgermeister sei eine Wärmepumpe, wie sie jetzt für das Gemeindeamt verwendet werde, außerdem nur eine Insellösung.

Schlussendlich wurde entschieden, dass das Projekt einer weiteren Prüfung unterzogen wird und außerdem ein Betreiber gesucht wird. Einstimmig wurde beschlossen, dass der Punkt vertagt und auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung sein wird. „Für mich ist das ok, es geht schließlich um ein nachhaltiges, langfristiges Projekt“, so Lechner.