Betrunkener zog Graffiti-Spur durch ganz Reichenau

23 Geschädigte weist die Liste auf, die die Richterin bei dem Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt gegen den 36-Jährigen verlas. Er hatte seine „Visitenkarte“ in der Nacht von 23. auf 24. April 2022 auf Hauswänden, Postkästen, Ortstafeln, Verteilerkästen, Verkehrszeichen, Säulen und zwei Waggons hinterlassen. Weil er auch eine Spraydose mit seiner DNA hinterließ, konnte der Mann von der Polizei ausgeforscht werden.
Der Angeklagte zeigt sich vor Gericht sowohl geständig als auch sehr reuig. „Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Ich war auf einer Geburtstagsparty, hatte dort Streit mit meiner damaligen Freundin und hab' dann viel zu viel getrunken.“ Mit dem Sprayen habe er während Corona begonnen, aber immer nur herumprobiert „für den Nervenkitzel“. Auf dem Weg zum Bahnhof habe er in dieser Nacht wohl die Spraydose aus seinem Rucksack genommen. Dabei entstand ein Schaden von mehr als 14.500 Euro für die 23 Geschädigten.
Der Mann wurde, nicht rechtskräftig, zu zehn Monaten bedingter Haft verurteilt.