Bezirks-SPÖ freut sich über 100 neue Mitglieder

Erstellt am 29. März 2023 | 20:00
Lesezeit: 3 Min
SPÖ-LPVorsitzender in Neunkirchen 29.03.2023
Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander, der designierte SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich, Bezirksparteivorsitzender Christian Samwald und Bezirksgeschäftsführer René Wunderl.
Foto: Philipp Grabner
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Gemeinsam mit Co-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander besuchte Niederösterreichs designierter SPÖ-Chef Sven Hergovich die Bezirkspartei. Auf Landesebene definiert er seine Partei als „kritische, konstruktive Oppositionskraft“, bei ÖVP und FPÖ ortet er „Unehrlichkeit“.

Arbeitende Menschen wolle man „nachhaltig unterstützen“, „Glaubwürdigkeit“ in der Politik in den Vordergrund rücken – mit diesen zentralen Botschaften reiste Niederösterreichs designierter SPÖ-Vorsitzender Sven Hergovich am späten Dienstagnachmittag (recht spontan) in den Bezirk Neunkirchen. Gemeinsam mit Neo-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander besuchte er zunächst die Bezirksparteizentrale in Neunkirchen, anschließend standen Gespräche mit Funktionärinnen und Funktionären auf dem Programm.

Zentrales Thema des Mediengesprächs – und wohl auch der folgenden, internen Diskussion mit den Genossen – war die in der Vorwoche neu angelobte (und viel kritisierte) schwarz-blaue Landesregierung. Wobei sich Hergovich, Zwander sowie SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Christian Samwald ob des Paktes betont sportlich zeigten. „Dass ÖVP und FPÖ zusammenarbeiten und eine Mehrheit haben, ist ja grundsätzlich absolut legitim. Aber dann soll man auch ehrlich sein“, forderte Hergovich.

LR LPVors. Sven Hergovich, 29.03.2023
Der designierte SPÖ NÖ-Vorsitzende Sven Hergovich.
Foto: Philipp Grabner

Im Wahlkampf hätten sowohl Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), als auch ihr neuer Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) betont, dass man mit dem jeweils anderen keinesfalls zusammenarbeiten wolle – „jetzt sind beide vor den koalitionären Traualtar getreten und haben ,Jein‘ zueinander gesagt“, nahm der SPÖ NÖ-Chef Bezug auf die ungültigen Stimmen der Freiheitlichen bei Mikl-Leitners Wahl zur Landeshauptfrau. Den Vorwurf, von den roten Kernforderungen nicht abgerückt zu sein, weist Hergovich zurück – die ÖVP aber habe „Scheinverhandlungen“ mit den Sozialdemokraten geführt.

Hergovich ortet inhaltliche Zustimmung in ÖVP-Kreisen

Die „rote“ Rolle im Landtag definiert Hergovich, der gemeinsam mit Ulrike Königsberger-Ludwig zwar Teil der Landesregierung, nicht aber Teil der Koalition ist, als „konstruktive, kritische Opposition“. Man wolle „objektiv und sachlich arbeiten“ sowie Mängel konsequent aufzeigen. Für die fünf Kernpunkte der SPÖ habe er auch aus ÖVP-Funktionärskreisen viel Lob bekommen, so Hergovich – und meinte zeitgleich, allerdings ohne Details nennen zu wollen, dass in manche Regionen in Niederösterreich mehr, in andere ganz offensichtlich weniger investiert werde. „Und das hat nicht immer sachliche Gründe“, ortete er eine Ungleichbehandlung aus (partei)politischen Gründen.

LAbg. Christian Samwald 29.03.2023
Bezirksparteivorsitzender Christian Samwald.
Foto: Philipp Grabner

Den Bezirk Neunkirchen sieht Hergovich gut aufgestellt – mit Christian Samwald, auch Vizeklubobmann im Landtag, habe man einen „jungen, engagierten Bezirksparteivorsitzenden“. Ob er die Enttäuschung einiger Funktionäre verstehen könne, dass just mit Andrea Kahofer die amtierende Vizepräsidentin den Bundesrat verlassen musste? „Ich verstehe das absolut“, sagte Hergovich gegenüber der NÖN, „denn Andrea Kahofer hat einen super Job gemacht und wäre aus meiner Sicht auch die optimale Bürgermeisterin für Neunkirchen.“ Er sei nach der Landtagswahl aber „streng nach der Reihung auf der Kandidatenliste vorgegangen“, argumentierte Hergovich. Dadurch sei Kahofers Verbleib nicht möglich gewesen.

Bezirk: Rund hundert (Wieder)eintritte in die Partei

Die von der Bundespartei angekündigte Mitgliederbefragung rund um den Vorsitz hat den Sozialdemokraten zuletzt etliche Mitglieder mehr verschafft – in Niederösterreich spreche man von rund 1.800, so Landesgeschäftsführer Zwander. Im Bezirk Neunkirchen gab es laut Bezirksgeschäftsführer Rene Wunderl rund 60 Neueintritte sowie 34 Reaktivierungen (sprich Wiedereintritte, etwa nach einer Ruhelegung). Apropos Bezirk Neunkirchen: Mit diesem verbindet den designierten Landesparteichef übrigens nicht nur seine Leidenschaft Skifahren – Sven Hergovich hat auch familiäre Wurzeln in Mönichkirchen.

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