Neues Gesicht im Natschbacher Gemeinderat

Knapp, aber doch kam vergangenen Donnerstag die Gemeinderatssitzung in Natschbach-Loipersbach zustande. „Einige Mandatare sind leider verhindert, aber wir sind gerade so beschlussfähig“, so ÖVP-Bürgermeister Günther Stellwag vor der Sitzung. Pünktlich um 19 Uhr ging es dann los. Ingesamt galt es, 17 Tagesordnungspunkte zu besprechen und zu beschließen.
Bevor es jedoch zur „normalen“ Tagesordnung ging, wurde Thomas Mersol angelobt. Er nimmt den Sitz von Ex-FPÖ-Gemeinderat Karl Samwald ein, der den Gemeinderat aus Altersgründen verlassen hatte. Mersol wird künftig unter anderem im Umweltausschuss tätig sein. Den Platz von Karl Samwald im Prüfungsausschuss wird in Zukunft FPÖ-Mandatar Karl Mundl besetzen.
Grünes Licht für Rechnungsabschluss
Einer der wichtigsten Punkte war unter anderem der Rechnungsabschluss 2022. Dieser ergab ein Haushaltspotential in der Höhe von 738.538,42 Euro sowie ein positives Nettoergebnis von 233.080,59 Euro. Da der Abschluss bereits im Vorfeld der Sitzung mit allen Fraktionen besprochen wurde, schritt man schnell zur Abstimmung weiter. Alle Mandatare gaben dem Zahlenwerk grünes Licht.
Gute Nachrichten gab es auch rund um die Sportplatzanlage der Gemeinde: Es wird eine neue Flutlichtanlage installiert. Kostenpunkt: 48.060 Euro. „Dazu muss man aber sagen, dass hier noch keine Fördersummen abgezogen sind. Die 48.000 Euro müssen wir also nicht alleine tragen“, ergänzte Stellwag. SPÖ-Mandatar Markus Artner erkundigte sich zudem, wie viel man durch die neue Flutlichtanlage an Stromkosten sparen könne. „Wenn wir zum Vergleich den Zeitraum von 1. Mai 2021 bis 30. April 2022 hernehmen, dann liegen wir hier bei rund 2.400 Euro“, so der Ortschef.
Investition in Sicherheitsmaßnahmen
Einmal mehr war auch das Szenario eines „Blackouts“ ein Thema. Um für einen solchen Fall vorzusorgen, wird die Gemeinde eine Warn- und Informationsanlage der Forma Eurosignal um rund 1.800 Euro ankaufen. „Das ist eine kleine, aber notwendige Investition. Ob wir es brauchen, kann ich nicht sagen, es ist aber eine Vorsorge“, begründete Stellwag den Ankauf gegenüber der etwas kritischen SPÖ-Fraktion, die am Ende aber dennoch ihre Zustimmung gab.
Ebenfalls beschlossen wurde der Ankauf einer Drohne mit Wärmebildkamera. Den Anstoß dafür gab FPÖ-Gemeinderat Christian Rasner bereits vor einigen Monaten. Die Drohne soll unter anderem dazu dienen, Rehkitze vor der Mahd aus dem Feld zu holen, damit diese nicht vom Mähdrescher getötet werden. Innerhalb der Gemeinde einigte man sich darauf, dass diese die Drohne ankauft und so darüber bestimmen kann, wer damit fliegen darf. Für den Flug selbst braucht es eigens ausgebildetes Personal. „Da wird es dann einen Pool an Leuten geben, die man kontaktieren kann“, kündigte der Ortschef an. Die Kosten für den Flug einer Rehkitz-Rettung werden durch Spenden von Jägern aus der Gemeinde finanziert. Zur Verfügung stehen soll das Gerät, das rund 5.000 Euro kosten wird, aber auch der Freiwilligen Feuerwehr.
Mehr erneuerbare Energien
Ein weiterer Tagesordnungspunkt behandelte die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Bauhofs. SPÖ-Gemeinderat Markus Artner beschäftigte sich ausführlich mit dem Thema und holte auch Angebote ein. „Es kommen zwei der drei Dächer für eine Photovoltaik-Anlage in Frage. Da die Anschlussleistung zum Kraftwerk nach Peisching aber zu schwach ist, müssten wir die Anlage bei den Zählpunkten am Sportplatz anschließen“, informierte der SPÖ-Mandatar seine Gemeinderatskollegen. Insgesamt ist es so möglich, drei 40 kWp-Anlagen zu installieren. Die Kosten dafür liegen bei rund 168.152,52 Euro.
Mit einem weiteren Beschluss werden die Vereine der Gemeinde künftig finanziell etwas entlastet. Mit 1. April verzichtet man in Natschbach-Loipersbach auf die sogenannte Lustbarkeitsabgabe, die ein Verein im Rahmen einer Veranstaltung an die Gemeinde bezahlen muss. „Viele Vereine sind auf mich zugekommen und haben mir gesagt, dass sie vor einigen finanziellen Hürden stehen würden. Ein Teil davon seien allein schon die Kosten, die bei Veranstaltungen an die Gemeinde bezahlt werden müssen“, erklärte der Ortschef. Es bleibe mit den Abgaben vom Umsatz des Festes oft nicht mehr viel übrig. Die Kosten für die Gemeinde bewegen sich bei rund 2.000 Euro im Jahr.
Große Pläne werden auch rund um das Feuerwehrhaus im Ortsteil Natschbach erstellt. Dieses soll nach 30 Jahren um- und ausgebaut werden. „Ich möchte aber, dass dieses Projekt professionell geplant wird. Deshalb benötigen wir einen Beschluss für die Planungskosten“, so Stellwag. Beauftragt wird dafür das Baustudio Höfer. Die Kosten liegen bei rund 6.380 Euro.