Neunkirchen tüftelt an Verkehrskonzept

Erstellt am 01. Februar 2023 | 04:18
Lesezeit: 3 Min
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Thomas Berger und Johannes Benda präsentierten die Idee.
Foto: Christian Feigl
Externe Agentur wird mit Erstellung beauftragt. Bei den Ergebnissen sollen aber alle mitreden dürfen.
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Einbahnregelungen, Begegnungszonen oder gar die Errichtung einer Umfahrungsstraße? Das alles sind Themen, mit denen sich ein von der Stadtgemeinde in Auftrag gegebenes umfassendes Verkehrskonzept in den nächsten Monaten beschäftigen soll.

„Neunkirchen ist eine wachsende Stadt. Das bedeutet auch, dass der Verkehr grundsätzlich mehr wird und nachdem das letzte Verkehrskonzept auf das Jahr 1994 zurückgeht, werden wir in diese Richtung jetzt aktiv werden“, erklärt ÖVP-Stadtchef Herbert Osterbauer die Beweggründe. Zwei Prämissen gibt er gleich vorab bei der Erstellung auf den Weg mit: „Es wird keine Tabuthemen geben und die Umsetzung wird in Zusammenarbeit mit Experten, Politik, Wirtschaft und Bevölkerung passieren. Das Ganze soll von einer breiten Basis getragen werden!“

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Keine Tabuthemen: Auch mit einer Begegnungszone in der Herrengasse wird sich das Verkehrskonzept befassen.
Foto: Christian Feigl

Voraussetzung für die Neuentwicklung, wie Thomas Berger und Johannes Benda, die Klubobmänner von ÖVP und Grüne, erklären, ist der Abschluss des örtlichen Raumordnungskonzeptes, an dem aktuell gefeilt wird. „Ein Verkehrskonzept muss sich über das gesamte Stadtgebiet erstrecken und auch die zukünftigen Entwicklungen miteinbeziehen. Wir rechnen noch in diesem Jahr mit Ergebnissen des Raumordnungskonzeptes und würden dann darauf aufbauend die Ausschreibung machen“, so Berger. Denn das Konzept wird in seinen Grundfesten von Verkehrsexperten erstellt.

Tabuthemen soll es dabei keine geben: „Wir wollen keine neuralgischen Punkte definieren, weil wir das gesamte Stadtgebiet im Auge haben und eben auch die zukünftigen Entwicklungen, wie Unterführung, neue Wohnräume, neue Betriebe usw. einpreisen möchten“, so Berger.

Osterbauer rechnet damit, dass die Ausarbeitung rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Die ersten Umsetzungen sollen idealerweise mit der Eröffnung der neuen Unterführung in der Raglitzerstraße kommen. Das wäre im Jahr 2025. „Es wird rasche Projekte geben, aber auch welche, die länger dauern oder mittelfristig umsetzbar sind!“

Bei der SPÖ steht man der Idee positiv gegenüber: „Ein neues Verkehrskonzept wäre sehr schön und wünschenswert. Zudem ist es eine alte Forderung von uns, die wir ja schon länger stellen“, so SPÖ-Infrastrukturstadtrat Günther Kautz. Grundsätzlich sei er schon gespannt auf die Ergebnisse: „Es ist auf jeden Fall gut, das Konzept in die Hände von Experten zu geben, aber auch, dass alle miteingebunden werden sollen, finde ich sehr positiv. Ich hoffe, es sind keine leeren Worte.“

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Ebenso immer heiß diskutiert: Die Umdrehung der Einbahn in der Wiener Straße.
Foto: Christian Feigl

Ähnlich die Reaktion bei der FPÖ. „Da das aktuelle Verkehrskonzept ein Drama ist und wir seit langem Verbesserungen fordern, ist eine Neuerstellung nur begrüßenswert“, freut sich der freiheitliche Stadtparteiobmann Willi Haberbichler.

Sprichwörtlich fast in Freudentränen bricht Unternehmervereinsobmann Herbert „Herbie“ Auer aus, als er von der NÖN erstmals mit den Plänen der Stadtgemeinde konfrontiert wird: „Also, das glaube ich ja jetzt gar nicht. Aber nachdem wir uns ja bereits seit über zehn Jahren vermehrt um ein neues Verkehrskonzept bemühen, begrüßen wir ein solches Vorhaben natürlich sehr. Bislang hat man uns ja mit unseren Forderungen nicht erhört. Im Gegenteil, wir wurden ja gar nicht ernst genommen!“

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