Neunkirchen: Frauenberatung in vielen Bereichen mehr als gefragt
Neunkirchen: Frauenberatung in vielen Bereichen mehr als gefragt. Häusliche Gewalt, finanzielle Schwierigkeiten, Erziehungsfragen. Es sind unter anderem Gründe wie diese, warum sich viele Frauen an die Beratungsstelle „Freiraum“ in Neunkirchen wenden.
Es sind Tage wie der Weltfrauentag, die auf die Errungenschaften von Frauen erinnern. Gleichzeitig ist der 8. März aber auch ein Tag, der einmal mehr aufzeigt, welche Lücken es in vielen Bereichen, die vor allem Frauen betreffen, noch gibt.
Ein Hilfsangebot für Frauen in der Region bietet unter anderem die Frauenberatungsstelle „Freiraum“. An deren Spitze stehen mit Doris Stöger und Dorit Haslehner zwei weibliche Führungskräfte. Dass es das Angebot einer Beratungsstelle dringend braucht, zeigen die oft vollen Terminkalender. Gerade im psychosozialen Bereich sei man „traditionell voll“, wie Dorit Haslehner erzählt. In letzter Zeit seien aber auch die Sozialberatungen, hier geht es meist um finanzielle Sorgen, sehr gefragt. „Wir versuchen, je nach Dringlichkeit, jeder Frau innerhalb von 14 Tagen einen Termin zu ermöglichen.“
Die Anzahl der Betretungsverbote ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dorit Haslehner, Leiterin der Frauenberatungsstelle „Freiraum“
Es sind Themen wie Existenzängste, Erziehungsfragen aber auch Konfrontation mit häuslicher oder psychischer Gewalt, die Frauen zur Beratungsstelle führen. „Die Anzahl der Betretungsverbote ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, erzählt Haslehner, die aber auch betont, dass dies unter anderem mit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes 2019 zu tun habe. Ob während der Corona-Pandemie die häusliche Gewalt zugenommen hat? „Das subjektive Gefühl und die Statistik der Beratungen würden die Frage mit 'Ja' beantworten“, erklärt sie. Generell merke man aber, dass häusliche Gewalt „zum Glück“, wie Haslehner betont, erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Politik und den Medien bekomme. „Es wird der bestehenden Gewalt mehr Sichtbarkeit verliehen“, meint sie.
Hilfsangebot gibt es auch für Männer
Seit einiger Zeit gibt es in der Beratungsstelle auch männliche Klienten. „Es gibt ein Beratungsangebot für Männer, sei es für jene, die selbst Gewalt ausüben oder jene, die Gewalt erfahren“, so Haslehner. Bei der Männerberatung habe man sich der opferschutzorientierten Täterarbeit verpflichtet. Alle Beratungsangebote, sowohl für Frauen als auch Männer, sind niederschwellig erreichbar und kostenfrei.
Kontakt Frauenberatungsstelle:
- Telefon: 02630/347470
- E-Mail: beratung@fb-freiraum.at
Kontakt Männerberatungsstelle:
- Telefon: 02635/66117
- E-Mail: beratung@maebs.at