Mikroplastik wird donauweit untersucht

Erstellt am 11. Juli 2019 | 17:08
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Eine umfangreiche Untersuchung läuft unter dem Namen „Joint Danube Survey 4“ (JDS4) weltweit . In der Donau und in Zubringern werden Proben genommen.

In Budapest hat die größte Untersuchung der Donau gestartet. Nun werden auch an fünf österreichischen Messstellen Proben genommen, um die Biologie, Chemie und Gewässerstruktur zu überprüfen. Das Ganze passiert unter dem Namen „Joint Danube Survey 4“ (JDS4). Wichtig ist diese Flussuntersuchung deshalb, weil die Datenqualität eine hohe ist. Außerdem kann man hier die Ergebnisse für die ganze Donau von der Quelle bis zur Mündung ins Schwarze Meer miteinander vergleichen. Donaufische werden untersucht, neue Untersuchungs-Methoden eingesetzt und Mikroplastik erstmals donauweit erfasst.


Neue Sammelgeräte für Mikroplastik getestet

Es werden weiters auch invasive Arten untersucht, heißt es vonseiten des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT). So könne man die Auswirkungen von fremden Pflanzen und Tierarten, die in die Donau einwandern beziehungsweise verschleppt werden, überprüfen. Speziell entwickelte Sammelgeräte für Mikroplastik kommen zum Einsatz und erheben die Menge an Mikroplastik im Fluss.

Ein Mikrobiologieprogramm unter österreichischer Führung beschäftigt sich mit potentiellen Gefahren durch Fäkalkeime und antibiotikaresistente Bakterien. Zum ersten Mal kommt in einem großen Fluss die umfangreiche Untersuchung der eDNA (environmental DNA) zur Anwendung. Dabei werden DNA-Moleküle im Wasser untersucht und mit DNA-Informationen in einer Datenbank verglichen. Die in der Donau lebenden Pflanzen und Tiere können damit aus einer Wasserprobe bestimmt werden, ohne selbst entnommen werden zu müssen. Diese moderne Technik wird in Zukunft ökologische Untersuchungen revolutionieren und vereinfachen.

In Niederösterreich wurde die Donau auch gestetet

Von den insgesamt 51 Messstellen des JDS4 liegen fünf in Österreich: Jochenstein, Enghagen, Oberloiben, Klosterneuburg und Hainburg. Ziel sei es, die strengen Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie zur Erreichung des guten Zustandes in allen Gewässern zu erfüllen, heißt es beim BMNT. Die Erkenntnisse, die aus der Untersuchung gewonnen werden können, werden zur Entscheidungsgrundlage dafür, welche Maßnahmen weiters entlang der Donau nötig sein werden.