Trotz Coronavirus: Ansturm auf Hohe Wand

Erstellt am 19. März 2020 | 19:59
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Die Bergrettern appellieren an die Vernunft der Leute: „Wir alle können weitere Gefährdungen für uns und unsere Liebsten reduzieren, indem wir freiwillig auf Unternehmungen im alpinen Gelände verzichten“, sagt Martin Gurdet, Leiter des Landesführungsstabes zur Coronakrise.

Obwohl das frühlingshafte Wetter viele Sportler in die Berge zieht, appelliert die Bergrettung derzeit auf Freizeitaktivitäten im alpinen Gelände zu verzichten.

Bergrettung NÖ Appell Trotz Corona: Ansturm auf Hohe Wand
Die Bergrettung warnt vor Bergtouren in Zeiten der Coronakrise. Sollte etwas passieren, müssen Dutzende Helfer ausrücken, was wiederum die Ansteckungsgefahr erhöht. Im Bild Bergretter bei einer Winterübung auf der Gemeindealpe Mitterbach. Foto: ÖBRD
Foto: ÖBRD

Skitouren, Bergsteigen, Klettern, Mountainbiken oder Gleitschirmfliegen stellen ein aktuell leicht vermeidbares Zusatzrisiko für Retter und Patienten dar.

Ansturm auf Hohe Wand

Ein regelrechter Ansturm fand am Donnerstag trotz des Regierungsaufrufs zuhause zu bleiben auf die Hohe Wand statt. Die Gemeinde, die Bergrettung und die Feuerwehr waren den gesamten Tag damit beschäftigt, Aufklärungsarbeit zu leisten und die teils weit angereisten Besucher über Gefahren und Risiken zu informieren.  

Zwischen 10 und 100 Retter pro Einsatz nötig

„Bei Personenrettungen werden zwischen zehn und zwanzig Retter benötigt, bei Lawinenabgängen sind auch rasch 100 Retter notwendig. Bergrettungseinsätze haben darüber hinaus eine hohe Kontaktintensität zur Folge und bergen daher ein hohes Ansteckungsrisiko,“ Landesleiter Bergrettung NÖ/W Matthias Cernusca.

Einsatzkräfte derzeit voll auf Bewältigung des Corona-Virus konzentriert

Blaulichtorganisationen sollen daher nicht bei Einsätzen am Berg gebunden werden. Seit Beginn der Corona Krise hat die Bergrettung NÖ/W einige Einsätze zu verzeichnen gehabt. Jedes zusätzliche Ausrücken bedeutet eine vermeidbare Bündelung von Rettern und eine zusätzliche Ansteckungsgefahr. Die Bergrettung NÖ/W ist von Anfang an in engem Kontakt mit den Behörden und unterstützt Exekutive und Partnerorganisationen dort, wo Hilfe benötigt wird.