Am Sofa durch die Welt

Erstellt am 12. Februar 2020 | 01:35
Lesezeit: 3 Min
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Zu Gast in Indien: Christoph Pehofer bei einer indischen Hochzeit.
Foto: Christoph Pehofer
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Der Ternitzer Christoph Pehofer hat via Couchsurfing eine Weltreise gemacht und mit der Kamera festgehalten – dabei ist ein Film entstanden. Ab März auf Kinotour.

Lediglich mit einer Schürze bekleidet schlägt Christoph Pehofer mit dem Hammer auf rohes Fleisch ein. Dabei schauen ihm zwei nackte Männer begeistert zu, während sie an ihren Drinks schlürfen …

Es kommt nicht alle Tage vor, dass man mit einem Hammer Schnitzel klopft – und schon gar nicht in der New Yorker Wohnung eines Nudisten. Eine ungewöhnliche Erfahrung, die nur durch ungewöhnliche Umstände zustandekommen kann.

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Zu Gast in Bangkok – bei Ladyboy Fiona.
Foto: Christoph Pehofer

Diesen und weitere Momente hat Christoph Pehofer mit seiner Kamera festgehalten. Den zugehörigen Film namens „Couch Connections“ hat er vor kurzem vorgestellt, einen Dokumentarfilm über das Reisen als Couchsurfer und das universale Vertrauen in Menschen.

Dem Absolventen der Fachhochschule St. Pölten war von Beginn an klar, dass er seine Reise in der Form eines Dokumentarfilms festhalten möchte. Entstanden ist kein klassischer Reisefilm, in dem man dem Protagonisten von A nach B folgt, sondern eine Dokumentation über die Personen, die er kennenlernte.

Die Kamera in der Hand, der Mensch im Fokus

„Beim Reisen geht es mir in erster Linie darum, so viele Menschen wie möglich kennenzulernen“, erzählt der 26-jährige Regisseur. Couchsurfing bot sich für ihn deshalb als perfekte Form des Reisens an, denn dabei schläft man am Sofa wildfremder Personen.

Dadurch erfuhr Christoph Pehofer nicht nur intensiven persönlichen Kontakt mit seinen Gastgebern (Hosts), sondern erlangte einen Einblick in die Privatsphäre von 53 Menschen, die auf verschiedenen Flecken der Welt wohnen. Mit seiner Kamera hat er äußerst berührende, aber vor allem auch lustige Momente festgehalten. Viele Aufnahmen folgen dem Stil eines Heimvideos. Als ob man seine Familie bei alltäglichen Dingen filmen würde. Und das ist im Grunde auch das, was Christoph Pehofer in den neun Monaten gemacht hat. Der Niederösterreicher wird bei vielen Gastgebern als Familienmitglied aufgenommen und feiert mit ihnen auch Feste wie Geburtstage oder Hochzeitsjubiläen.

Das Schönste, das man vom Film wohl mitnehmen kann, ist, dass es interessante, tolle Menschen auf der ganzen Welt gibt. Menschen, die großzügig ihren Platz – der oftmals sehr begrenzt ist – mit einem teilen wollen. Der Ternitzer betont: „Ein Host hat mir das Motto meiner Reise in einem Satz beschrieben, nämlich: ,Jeder Freund war einmal ein Fremder!‘“

Die nächste Vorstellung in Niederösterreich ist am 19. März im Star Movie Tulln.

Weitere Infos und Termine unter: www.couchconnections.com

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