Gut Dornau ist eine Marke

Erstellt am 20. August 2022 | 04:53
Lesezeit: 3 Min
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Ferdinand Trauttmansdorff hat die Veredelung der Fische auf Gut Dornau gebracht. Es gibt zwar einen Ab-Hof-Verkauf, ein wichtiger Partner, um den Fisch zum Konsumenten zu bringen, ist aber Interspar.
Foto: Judith Jandrinitsch
Ferdinand Trauttmansdorff hat seine Vorstellung der Teichwirtschaft umgesetzt.
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Teichwirtschaft wird auf Gut Dornau (Leobersdorf) schon seit 1640 betrieben. „Gut Dornau war nicht immer im Besitz der Familie Trauttmansdorff, verwandte Familien wie die Liechtensteins oder die Auerspergs haben hier auch gewirtschaftet“, erzählt Ferdinand Trauttmansdorff, der das Gut in den 1990er-Jahren von seinem Vater übernommen hat.

Er spricht voll Respekt von seinem Großvater, der mit seiner Familie nach dem Erlass der Benes-Dekrete aus der Tschechoslowakei, wo die Familie den Hauptteil ihrer landwirtschaftlichen Besitzungen hatte, nach Österreich flüchtete. Er baute Gut Dornau ohne Vermögen als neuen Familiensitz auf. Die kargen Böden des Steinfelds inspirierten Ferdinand Trauttmansdorffs Vater dazu, neben der Landwirtschaft eine Hühnerfarm aufzubauen. Diese wurde Ende der 1980er-Jahre zugunsten der Idee von Ferdinand Trauttmansdorff, die Teichwirtschaft auszuweiten, aufgegeben.

„Ich bin in die Vermarktung gegangen, wir haben uns die Veredelung ins Haus geholt, das reduziert Abhängigkeiten und sorgt dafür, dass die Wertschöpfung im Haus bleibt.“ Und vor allem ist Ferdinand Trauttmansdorff in die Gastronomie gegangen und hat dort darauf bestanden, „dass die Gastronomen dazuschreiben, woher der Fisch kommt. Das war Mitte der 1980er-Jahre ein Novum, das hat niemand gemacht und verstanden hat es auch niemand“, erzählt Trauttmansdorff.

Doch mit einer gleichbleibenden Qualität auf hohem Niveau, einer Vielfalt an Fischen, die auch dann verfügbar ist, wenn die Kunden sie brauchen, „ist Gut Dornau zu einer Marke geworden. Das haben wir uns hart erarbeitet“, sagt der Teichwirt. Um die Vielfalt zu garantieren, arbeitet Trauttmansdorff mit drei Partnerbeteiligungsbetrieben zusammen, die vor allem Fische, die fließendes Gewässer brauchen, wie Bachsaibling oder Regenbogenforellen, produzieren.

Ernährungsbewusstsein als Baustein für den Erfolg

Auf Gut Dornau selbst stehen für die Aufzucht von Welsen und Karpfen 70 Hektar Wasserfläche zur Verfügung. Das Fischfutter wird zum Großteil in der eigenen Landwirtschaft produziert.

„Es hat uns sicher in die Hände gespielt, dass Ende der 1990er-Jahre ein neues Ernährungsbewusstsein aufgekommen ist, das dem Lebensmittel Fisch entgegenkam. Und auch der regionale Bezug wurde immer wichtiger.“ Neue Vertriebspartner halfen Gut Dornau, „den Fisch zum Endkonsumenten zu bringen. Der Einzelhandel hat regionale Produkte gesucht. So sind wir zu Interspar gekommen“. Mit der Initiative „Von dahoam das Beste!“ fördert Interspar heimische Betriebe aus allen Regionen Österreichs. Auch bei dieser Initiative ist Vielfalt gefragt, maximale Frische wird durch kurze Transportwege garantiert.

Und die Zusammenarbeit mit Interspar hilft Gut Dornau zu vermitteln, „dass Fisch nicht nur paniert und in Form von Stäbchen zu konsumieren ist. Einfach den Fisch in etwas Öl glasig anbraten, nie ganz durch, so schmeckt er am besten“. Trauttmansdorff schätzt seine Arbeiter, „Fische zu filetieren ist nicht so einfach, man braucht Gefühl und den richtigen Schwung dafür.“ Generell sind Fische ein „sensibles Produkt. Hygiene ist die Grundbedingung in der Teichwirtschaft, die Fische brauchen zwei Jahre, bis sie fertig sind“.