Kreativität: Kunst mit Schweineblasen

Erstellt am 10. Juli 2018 | 01:40
Lesezeit: 2 Min
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Lavinia Hausner
Foto: Lavinia Hausner
Lavinia Hausner darf als einzige österreichische Designerin bei der „Venice Design 2018“ ausstellen — eine Wandverkleidung aus Schweineblasen.

Lavinia Hausner liebt besondere Materialien. Daher hat sich die Gablitzerin in letzter Zeit auf Schweineblasen, also die Harnblasen der Tiere, konzentriert. Das hat sich ausgezahlt: Als einzige österreichische Designerin darf sie bei der „Venice Design 2018“ ausstellen.

In Venedig wird die von Hausner entwickelte Wandverkleidung aus Schweineblasen ausgestellt. „Mich faszinieren außergewöhnliche Materialien. Wenn man an Schweineblasen denkt, hat man Vorstellungen, die eher Ekel auslösen. Da war für mich die Frage, ‚Wie kann ich so ein Material so verändern, dass die Leute positive Emotionen dazu haben?‘“

Hausner hat Architektur in Graz und Wien studiert. Danach hat sie den Bachelorstudiengang „Design, Handwerk und materielle Kultur“ der New Design University (NDU) St. Pölten abgeschlossen. Ihr Abschlussprojekt war ein Poncho aus Schweineblasen.

"Da steht einiges an Arbeit bevor"

Diese bezieht sie aus Deutschland, weil es schwierig sei, an die Innereien in Österreich heranzukommen. In einer Schule in Wien durfte sie über Monate probieren, diese zu „gerben“, also zu Leder zu verarbeiten.

Inspiriert wird Hausner durch Verschiedenstes. Etwa bei Spaziergängen mit dem Hund durch die Natur, „wo nichts von außen groß auf einen einwirkt und man Zeit hat, sich auf die kleinen Details zu konzentrieren“. Dort könne sie auch alles angreifen, sagt die Künstlerin. „Da bin ich froh, dass mir keiner zuschaut“, scherzt Hausner.

Das besondere Material wird auch in künftigen Projekten eine Rolle spielen. „Ich glaube, mich lassen die Schweineblasen noch nicht ganz los“, sagt Hausner lachend. „Eigentlich möchte ich gerne Sitzmöbel aus dem Material machen.“ Der Zustand der Blasen sei aber noch nicht robust genug. „Da steht einiges an Arbeit bevor.“

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