Ist die Landwirtschaft bienenfreundlich genug?. Nächste Woche ist Blühwiesensonntag. Zu dem Anlass wird diskutiert, ob genug für Nützlinge getan wird. Wie denkt ihr darüber? Stimmt ab!

PRO: Georg Strasser, Präsident des Bauernbundes und Nationalrat

Bauern schätzen und brauchen Bienen. Eine harmonische Zusammenarbeit zwischen diesen ist nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für unser Ökosystem wichtig. Bauern bieten den Bienen Nahrung und Lebensraum. Im Gegenzug sichern Bienen Erträge in der Landwirtschaft. Rund 90 Prozent der Betriebe nehmen an Umweltprogrammen teil, 25 Prozent wirtschaften biologisch. So schaffen wir eine nachhaltige Landwirtschaft. Damit sind wir europaweit Spitzenreiter. Diese Befunde dürfen uns aber nicht ruhen lassen. Warum ist die Artenvielfalt weltweit am Sinken? Ist es unser aller Lebensstil? Der Klimawandel? Die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist vielfältig und nachhaltig. Sie ist Teil der Lösung und wird bereit sein, auch in Zukunft einen Beitrag zu leisten. In einem fairen System wird für Bienen und Bauern Platz sein.
KONTRA: Axel Isenbart, Umweltreferent der Diözese St. Pölten

Das Bienen- und Insektensterben ist ein Problem. Hervorgerufen vor allem durch den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft. Im „Insektenatlas 2020“ wird dokumentiert, dass der Insektenbestand in Österreich in den letzten 30 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen ist. Die gute Nachricht: Die Windschutzscheibe bleibt länger sauber. Für die biologische Vielfalt jedoch ist dieser Befund eine schlechte Nachricht. Die Chemikalien zerstören ganze Ökosysteme. Auch manche Vogelarten haben Probleme, ihren Nachwuchs aufzuziehen, da ihre Nahrung fehlt. Aus diesem Grund muss man die Verringerung des Pestizideinsatzes fordern. Aber nicht nur die Landwirte sind in der Pflicht. Gestalten wir unsere Gärten ökologisch und als vielfältige Lebensräume. Mit dem Anlegen von einheimischen Sträuchern bieten wir Insekten und Vögeln gute Lebensgrundlagen.