Sind Beratungsgebühren im Elektrohandel sinnvoll?

PRO: Laurentius Mayrhofer, Inhaber von „Die MarkenWertExperten“

Warum gibt es noch immer hochpreisige Spezialgeschäfte? Der Kunde erlebt dort die Beratung als Serviceleistung mit einem Vorteil, den er sonst nicht hätte. Ursprünglich hat sich der „Fachhandel“ durch eine hochkompetente Beratung ausgezeichnet, heute hat sich der Handel mit Diskontwaren und unterqualifizierten „Regalbefüllern“ für die Kunden auf die Warenbeschaffung reduziert, also eine Leistung, die auch Onlineshop und Paketdienste liefern. Sieht sich ein Elektrohändler als hochkompetenter Beratungsdienstleister, wo der Verkäufer zum Berater mit Spezialwissen avanciert, erspart er dem Kunden wertvolle Recherchezeit und Fehlkäufe. Er erlebt in der Beratung die Vorteile einer echten Expertise und wird bereit sein, diese zu honorieren!
KONTRA: Rudolf Jursitzky, Obmann der Sparte Elektro- handel in der Wirtschaftskammer NÖ

Die Problematik des Beratungsdiebstahls, also wenn Konsumenten zum Fachhändler gehen, sich beraten lassen und dann ohne Angabe eines Grunds woanders einkaufen, gibt es schon Jahrzehnte. Mit dem Internet ist diese Thematik wieder neu aufgekommen. Ich halte es allerdings für nicht klug, pauschal eine Beratungsgebühr zu verlangen, denn dadurch würde man den Kunden zusätzlich verschrecken. Außer es handelt sich um eine überdurchschnittliche Beratung. Das muss der Händler aber individuell mit dem Kunden vereinbaren. Das Bundesgremium des Elektro- und Einrichtungsfachhandels wird in nächster Zeit eine österreichweite Kampagne starten, wo man die Vorteile des stationären Handels im Vergleich zum Online-Versandhändler hervorheben möchte.