Mit dem Entzünden der Osterkerze beginnt die Feier der Osternacht. In Dunkelheit beginnt für uns Christen die Nacht der Nächte.
In der Dunkelheit, der Angst und der Trauer kommt der auferstandene Jesus als Licht in unsere Welt, auch in unser Wohnzimmer. Himmel und Erde freuen sich, dass Jesus auferstanden ist.
Licht ist stärker als jede Dunkelheit. Das Leben ist stärker als der Tod. Jesus lebt! Halleluja!
Einstimmung
- Warten Sie, bis es Abend geworden ist, wenn möglich sogar auf einen Zeitpunkt nach dem Untergang der Sonne.
- Bereiten Sie eine Kerze, wenn möglich verziert mit einem Ostersymbol, als Osterkerze vor. Alle Mitfeiernden dürfen eine Kerze bereit halten.
- Versammeln Sie sich um Ihren Symbolort.
- Schaffen Sie eine Atmosphäre der Achtsamkeit und der Aufmerksamkeit. Halten Sie ein paar Augenblicke Stille.
- Beginnen Sie damit, dass Sie feierlich Ihre kleine Osterkerze entzünden.
Symboldeutung
So wie das Licht der Osterkerze unseren Raum erhellt, so erhellt die Osterfreude die Dunkelheit unseres Lebens. Licht kann sich verteilen und verliert doch nichts von der Kraft seines Glanzes.
Das Licht, das wir in der Osternacht verteilen, zeigt uns, dass Jesus unter uns ist und seine Liebe sich verbreitet. Wir dürfen unsere Kerzen an der kleinen Osterkerze entzünden. In das Dunkel des Todes, in die seelischen und wirtschaftlichen Notlagen der Menschen, in die Ungewissheit fällt Licht.
Wir dürfen hoffen. Wir dürfen auch dieses Jahr die österliche Freude miteinander teilen.
Evangelium
Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. [...]
Ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. [...]
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.
Mt 28,1.2.5-7
Lobpreis und Bitte
Es kann [an den Stellen „A“] von allen das Halleluja gesungen oder gesprochen werden (GL 174- 176.1-2).
V: Christus ist auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Herzen.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
V: Dies ist die Nacht, in der Gott das Licht schied von der Finsternis. Das Leben erwacht.
– A – Dies ist die Nacht, in der Gott das Volk Israel durch die Wasser des Roten Meers geführt hat. Der Weg in die Freiheit beginnt.
– A – Dies ist die Nacht, in der Gott Christus auferweckt hat von den Toten. Der Tod ist besiegt.
– A – Dies ist die Nacht, in der wir die österliche Freude mit allen Menschen teilen. Das Licht verbreitet sich in der Welt.
– A – Gepriesen bist du, Gott, durch Jesus Christus im Heiligen Geist, an diesem Tag und allezeit und in Ewigkeit.
A: Amen.
– Wir bitten um österliche Weite für jene Menschen, für die das Alltagsleben in diesen Wochen eng, mühselig oder einsam geworden ist.
– Um österlichen Frieden in den kleinen und großen Spannungen zwischen Menschen, Gruppierungen, Völkern und Religionen.
– Um das österliche Licht für unsere Verstorbenen und für alle, die von lieben Menschen unter schwierigen Bedingungen Abschied nehmen mussten.
Es können weitere Bitten frei formuliert werden.
Wir können auf jede Bitte antworten:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
Vater unser im Himmel …
Segensgebet über die Speisen
V: Du Gott der Liebe und des Lebens, führe uns aus unserem Gefangensein in die Freiheit. Du Gott der Liebe und des Lebens, geleite uns durch den Tod zum Leben in Fülle. Lass uns die Osterspeisen genießen und uns zum Segen werden.
A: Amen.
Fragen
- Was verbinde ich mit einem schönen Osterfest?
- Gibt es ein Erlebnis, das mir wie ein Wunder vorkommt?
- Wie stelle ich mir den Himmel vor?
Impuls
Alles in unserem Glauben steht oder fällt mit der Auferstehung.
Wenn ich daran glaube, dass Jesus wahrhaft auferstanden ist, bleiben meine Fragen und Zweifel zwar erhalten, aber sie haben nicht das letzte Wort.
Wenn ich daran glaube, dass der auferstandene Jesus mich auffordert, immer wieder aufzustehen, kann mich die Angst zwar lähmen, aber ich kann sie durch ihn überwinden.
Wenn ich daran glaube, dass ich berufen bin, österlich zu leben, kann ich es jetzt schon Tag für Tag neu wagen.
Paul Weismantel (Fastenkalender 2018)