Klassik.Klang Berndorf: Coole Klassik und ein ganz junger Mozart

NÖN: Diesen Freitag öffnet der Berndorfer Klassik.Klang zum ersten Mal seine Pforten. Wie wird denn der? Klassisch? Komisch? Magisch?
Daniela Fally: Hoffentlich von allem etwas (lacht)! Die Klassik steht im Zentrum des Festivals, und wir wollen sie in die Mitte der Gesellschaft bringen. So gibt es spannende Kombinationen und neue Zugänge wie eine musikalische Lesung, einen Abend mit Kulinarik, „Die Zauberflöte“ für die ganze Familie und mehr. Unser Klassik.Klang soll ein Angebot an alle sein – in möglichst hoher Qualität!
Der Titel klingt ja erstmal nach Mozart und Beethoven. Wie passen da ein Pudel oder die Beatles dazu?
Fally: Mozart zieht sich als roter Faden durch das gesamte Programm. Unser Eröffnungskonzert steht ganz im Zeichen des Komponisten. Die „Elegie auf den Tod eines Pudels“ ist der Titel eines Beethoven-Liedes und eines kabarettistischen Liederabends, den Alfred Dorfer und Angelika Kirchschlager gestalten werden. Und das wunderbare Janoska Ensemble zeigt seine enorme Bandbreite von Mozart bis hin zu den Beatles.
Dann gibt’s noch eine „Zauberflöte“ – ganz „klassisch“ ist die aber nicht, oder?
Fally: Andy Hallwaxx hat uns eine neue Rahmenhandlung geschrieben, in der „Papa-geno“ und „Mama-gena“ ihren Kindern die Geschichte der Zauberflöte erzählen. Es erklingt die Originalmusik, und im Orchester und auf der Bühne finden sich Profis, Musikstudenten, der Männergesangsverein und ganz zentral Kinder und Jugendliche der Musikschule Triestingtal.
Wieso gerade daher?
Fally: Nachwuchsförderung und der regionale Schwerpunkt liegen uns am Herzen. Und an der Musikschule Triestingtal durfte auch ich meine erste Ausbildung geniessen.
Spielen die Musikschüler auch für ein junges Publikum?
Fally: Wir haben vier geschlossene Schüler- und zwei frei verkaufte Familienvorstellungen (7. und 8. Mai). Wenn wir’s schaffen, dass wir von 2.000 Kindern einige erwischen, die danach sagen: ‚Klassik ist cool‘, haben wir unseren Auftrag erfüllt!
Auf der Gästeliste stehen aber auch Karl Markovics, Kristina Sprenger oder Christoph Wagner-Trenkwitz.
Fally: Ich freue mich ungemein, dass Kristina Sprenger mit Christoph Wagner-Trenkwitz einen Abend gestalten wird. Ich bin überhaupt dankbar, dass so viele hochkarätige Stars unserer Einladung gefolgt sind.
Klassische Komödie gibt’s ja schon lange in Berndorf. Gab’s zu wenig klassische Musik?
Fally: Die hoch erfolgreichen Festspiele Berndorf sind ein Fixpunkt. Kultur-Stadträtin Helga Hejduk hatte die Idee, auch der klassischen Musik eine Heimat zu geben, und fragte mich, ob ich mir eine künstlerische Leitung vorstellen könnte. Da ich meiner Heimat alles verdanke, sagte ich gerne zu.
Was hat das Berndorfer, was andere Theater nicht haben?
Fally: Es ist ein Juwel mit hervorragender Akustik und einem Orchestergraben – und daher auch gut für Konzert und Musiktheater geeignet.
Und was kommt als Nächstes?
Fally: Neben meiner neuen Hauptaufgabe als Gesangsprofessorin darf ich als Nächstes beim Eröffnungskonzert in Berndorf singen.