Marlene Ropac: "Junge wollen ihre eigene Welt erleben"

Erstellt am 30. April 2019 | 03:41
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Marlene Ropac, St. Pöltnerin und Geschäftsführerin von Österreichs Filmakademie, sprach mit Michaela Fleck über Untertitel, Dreck und Spannung.
Foto: NOEN
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Marlene Ropac, St. Pöltnerin und Geschäftsführerin von Österreichs Filmakademie, sprach mit Michaela Fleck über Untertitel, Dreck und Spannung.

NÖN: Diesen Sonntag ist Europas Filmakademie zum dritten Mal zu Gast in St. Pölten. Was gibt’s da zu sehen? Europa?
Marlene Ropac: Es gibt drei tolle Filme über junge Leute, die alle unglaublich interessiert und neugierig sind.

Der „Young Audience Award“ ist aber nicht nur zum Schauen da. Sondern auch zum Voten – für Europas besten jungen Film. Was muss der haben?
Ropac: Der muss spannend sein, bei dem muss man mitzittern können. Und der ist wirklich ein europäisches Erlebnis, weil ja in 56 Städten in ganz Europa gevotet wird.

Bei den Nominierten wird heuer gerockt, geboxt und gekämpft, in der Schule, in der Liebe und sonst wo. Braucht ein junges Publikum andere Rollen? Formate? Geschichten?
Ropac: Ich glaube, die Jungen wollen schon ihre eigene Welt erleben, sich vergleichen, sich identifizieren. Das ist eine schwierige Altersstufe, mit zwölf sind viele noch Kinder, mit 14 fast schon erwachsen. Und das sind auch ganz normale Kinofilme, in Originalsprache mit Untertiteln. Das ist man bei uns nicht gewohnt, in Europa schon.

Zu den Filmen gibt’s natürlich Popcorn. Aber auch Gespräche und Workshops, mit Schauspiel-Star Inge Maux und Regie-Shooting-Star Clara Stern, beide auch Filmpreisträgerinnen. Machen die das Kino angreifbarer?
Ropac: Wir haben vorher Gespräche, wir haben nachher Gespräche. Und das ist so wichtig. Veronika Albert hat letztes Jahr Dreck aus aller Welt zum Workshop mitgebracht, das war ein Riesenspaß. Und das regt auch an, Bilder zu hinterfragen.

Was kommt als Nächstes? In St. Pölten? In Europa? Im Kino?
Ropac: Als Nächstes kommen die „Golden Nights“, heuer von 13. bis 16. Juni wieder im Cinema Paradiso, mit den weltbesten Kurzfilmen und Österreichs Filmpreisträger 2018 – und erstmals mit einer Kooperation mit der FH St. Pölten. Der Eintritt ist frei, jeder kann kommen und keiner braucht Angst vor fremden Sprachen haben [lacht].

Wann kommt der Jugendpreis beim Filmpreis?
Ropac: Wir haben bei unserer Kurzfilm-Kategorie meistens ganz junge Filmemacher. Das ist eigentlich unser Förderpreis!

www.oesterreichische-filmakademie.at