Dank an alle Mütter

Von Kindesbeinen an ist für die meisten Menschen in unserer Heimat der Muttertag ein ganz wichtiger Tag. Auch wenn es tiefgreifende, gesellschaftliche Veränderungen gibt, wodurch die Familie immer mehr in den Hintergrund rückt, bleibt sie doch ein ersehnter Ort der Geborgenheit, der Annahme, ja der Liebe. Nicht wenige psychische Defizite, die in unserer auf Leistung und Selbstverwirklichung hin orientierten Gesellschaft auftauchen, haben nicht selten den Grund darin, dass vielen die Geborgenheit abgeht. Mag für viele dieses Bild von Mutter, Vater und Kind traditionell erscheinen, bleibt es die Gestalt, die wir in der Schöpfung vorfinden, und die sich ungezählte Male wiederholt und Leben spendet.
Dass es dafür einen Tag gibt, an dem man derjenigen dankt, die einem das Leben geschenkt hat, ist Gott sei Dank weithin allgemein akzeptiert. Und zwar nicht nur, weil es ein Tag ist, der für die Wirtschaft attraktiv ist, sondern deshalb, weil hier die urmenschliche Wahrheit aufleuchtet: Denn jeder verdankt sein Leben einer Mutter und einem Vater, die im Idealfall nicht an sich selbst dachten, sondern in der Bereitschaft, für das Kind ein Stück des eigenen Lebens zu geben, über ihre eigene Existenz hinausgewachsen sind.
Vielleicht verstehen wir jetzt den vermeintlichen Widerspruch im Evangelium: „Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen.“ Wenn wir in diese Richtung ein wenig umdenken könnten, würde die Dankbarkeit wachsen und der Stress der eigenen Selbstverwirklichung geringer werden.