Hergovich folgt Schnabl an der Spitze der Landes-SPÖ

Aktualisiert am 31. Jänner 2023 | 06:58
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Die SPÖ hat am Montag die Konsequenzen nach dem historisch schlechtesten Abschneiden bei einer Landtagswahl in Niederösterreich gezogen.
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Der 34-jährige AMS-Chef Sven Hergovich wird Franz Schnabl (64) an der Spitze der Partei ablösen. Davor war Hergovich vom Landespartei-Vorstand auf Vorschlag von Franz Schnabl einstimmig gewählt worden. Seine erste Personalentscheidung hat Hergovich bereits getroffen: Andreas Babler wird für die SPÖ in den Bundesrat einziehen. 

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„Es ist Zeit für einen Neuanfang in der Landes-SPÖ“, betonte Hergovich in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Franz Schnabl. Für seine neue Aufgabe wird Hergovich, der Mitte Februar mit seiner Lebensgefährtin auch seinen Lebensmittelpunkt nach St. Pölten verlegen wird, die Leitung des AMS NÖ zurücklegen. Wer ihm dort folgen soll, ist noch unklar.

Hergovich wird Landesrat, der zweite Regierungssitz ist noch offen

Hergovich wird selbst als SPÖ-Landesrat der nächsten Landesregierung angehören. Ob, wie zuletzt, Ulrike Königsberger-Ludwig den zweiten Sitz in der SPÖ-Landesregierung einnehmen wird, will Hergovich erst nach Gesprächen mit allen Mandataren fixieren. Er betonte allerdings, dass Königsberger-Ludwig „eine ausgezeichnete Arbeit“ geleistet habe.

SPÖ wird Landbauer nicht zum Landeshauptmann wählen

Zudem wolle er ein gutes Gesprächsklima zu allen Parteien in Niederösterreich aufbauen. Wie vor dem Wahlkampf Franz Schnabl legte sich aber auch Sven Hergovich bereits fest, dass er Udo Landbauer nicht zum Landeshauptmann wählen werde. „Das geht sich nicht aus“, so Hergovich.

Demnach ist für die kommende Landesregierung der Weg für eine schwarz-rote Koalition vorgezeichnet. Denn auf Nachfrage betonte Hergovich, dass er in seiner Funktion als AMS-Chef  ein „gutes Gesprächsklima mit der Landeshauptfrau“ habe. Aber er wolle ohnehin Gespräche mit allen Parteien führen.

Traiskirchens Bürgermeister Babler wird Bundesrat

Während die Besetzung der SPÖ-Landesregierung neben Hergovich noch offen ist, hat sich der designierte SPÖ-Chef auf eine Personalie bereits festgelegt. Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler wird für die SPÖ fix in den Bundesrat wechseln. Weitere Personalentscheidungen sollen beim Landesparteivorstand am 14. Februar getroffen werden.

Schnabl: „Wahlergebnis mit einem Tag Abstand eine herbe Enttäuschung“

Nach dem Absturz der SPÖ bei der Landtagswahl am Sonntag auf 20,3 Prozent wurde die Kritik aus der Basis am SPÖ-Chef immer lauter. Noch gestern wollten weder Schnabl noch SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar etwas von einer Führungsdiskussion wissen. Aber auch bei Schnabl dürfte das Ergebnis über Nacht gesickert sein. „Das Wahlergebnis war für mich mit einem Tag Abstand eine herbe Enttäuschung“, so Schnabl. Nun legt er das Amt des SPÖ-NÖ-Chefs in jüngere Hände und wird aus der Politik ausscheiden.