Die NÖN-Analyse zur Landtagswahl 2023
In der NÖN-Wahlanalyse ging es unter anderem um die Gründe für das schwache Abschneiden der beiden Großparteien ÖVP und SPÖ, sowie um den Wahl-Erfolg der FPÖ.
Profil-Redakteur Jakob Winter, gebürtiger St. Pölten, erklärte beispielsweise, dass die niederösterreichische SPÖ in den letzten Jahren, “ein Händchen für falsche Kandidaten hatte”.
Gleichzeitig bemerkte er beim neuen SPÖ-Landeschef Sven Hergovich, “dass er das Politik Einmaleins verstehe”. Die Feuertaufe für den jungen Politiker seien dann aber die Regierungsverhandlungen.
FPÖ erfolgreich mit “simplen Botschaften”
Der Meinungsforscher Christoph Haselmayer sah den Erfolg der FPÖ auch dadurch bedingt, dass die Freiheitlichen es geschafft hätten, komplizierte Sachverhalte in “simple Botschaften mit zwei bis drei Worten zu verpacken”.
Er nannte Beispiele wie “Corona-Maßnahmen abschaffen”, oder “Weg mit Sanktionen” [Anm.: gegen Russland]. Der Politik-Experte zeigte sich außerdem überrascht davon, dass die Volkspartei trotz Wahlkampfkosten von rund sechs Millionen, in den letzten Monaten bei den Umfragewerten stetig abgebaut hat.
Trinkl: “Richtig Bock hat keiner gehabt auf Wahlkampf”
Christian Trinkl, der noch bis Anfang dieser Woche Chefredakteur der Bezirksblätter NÖ war, hat in den letzten Monat den Unmut der Bevölkerung über die Wahl gemerkt.
“Mein Eindruck war, so richtig Bock hat eigentlich keiner gehabt, auf Wahlkampf”. Das habe vor allem die ÖVP zu spüren bekommen, da die Volkspartei laut Trinkl traditionell die Mobilisierung der Funktionäre und der Bevölkerung mehr bräuchte, als die anderen Parteien.