82 Prozent der niederösterreichischen Ärzte sind bereit fürs e-Rezept

„Wir Ärztinnen und Ärzte wissen seit Monaten, dass mit 1. Juli das e-Rezept eingeführt wird und haben uns in den Ordinationen entsprechend vorbereitet. Wenn jetzt kurz vor dem Start von unterschiedlichen Seiten Probleme bei der Einführung vorgebracht werden, haben andere ihre Aufgaben nicht rechtzeitig erledigt“, meint die Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für NÖ und ÄKNÖ-Vizepräsidentin Martina Hasenhündl. Sie spielt darauf an, dass eine Verschiebung der Einführung des E-Rezeptes bis Jahresende im Raum steht. Grund dafür sind laut Medienberichten fehlende E-Card-Lesegeräte in einzelnen Apotheken. Unterstützung gab es für die Forderung der Verschiebung von der Bundes-Ärztekammer.
Der Präsident der NÖ-Ärztekammer, Harald Schlögel, sieht aus Sicht der Ärzte kein Problem: „Wir sind die Standesvertretung der Ärztinnen und Ärzte und unsere Mitglieder sind bereit für das E-Rezept. Allerdings wissen wir aus Gesprächen mit der Apothekerkammer, dass es aufgrund von Lieferschwierigkeiten Probleme bei der Ausstattung der Apotheken mit entsprechenden Lesegeräten gibt.“
Für Wahlärztinnen und Wahlärzte ändert sich mit der Einführung des E-Rezeptes vorerst nichts. „Wahlärztinnen und Wahlärzte können weiterhin wie bisher Rezepte in Papierform ausstellen. Hier ändert sich vorerst weder für die Ärzteschaft noch für die Patientinnen und Patienten irgendetwas“, erklärt Hasenhündl. „Kann aus irgendeinem Grund kein E-Rezept ausgestellt werden, muss auf den Papierprozess zurückgegriffen werden. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass diese Medikamente privat zu zahlen sind, nur weil kein E-Rezept ausgestellt werden kann. In der Apotheke wird weiterhin wie bisher überprüft, ob das rezeptierte Medikament auf Kassenkosten abgegeben werden kann“, so Hasenhündl abschließend.