„Reno“-Betreiber HR Group insolvent: 106 Beschäftigte betroffen

Das Landesgericht Wiener Neustadt hat das Konkursverfahren über die HR Group GesmbH am Donnerstag, 13. April, offiziell eröffnet. Die HR Group GesmbH betreibt in Österreich 29 Reno-Filialen mit 106 Beschäftigten, sie hat ihren Sitz in Leobersdorf. In Niederösterreich sind die Filialen in Ebreichsdorf, St. Pölten, Tulln, Neunkirchen und Vösendorf Süd betroffen. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen arbeiten und somit betroffen sind, ist noch nicht bekannt.
Unabhängig vom Ausgang des Konkursverfahrens werden die fünf Filialen nach derzeitigem Stand in den nächsten Wochen aber geöffnet bleiben, erklärt Jürgen Gebauer vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) auf Nachfrage. Auf diese Weise sei ein „geordneter Abverkauf der Ware“ möglich, so der Leiter der Unternehmensinsolvenz für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.
Sanierung nur mit neuem Investor möglich
Nach den vorliegenden Informationen sind von der Insolvenz neben den 106 Dienstnehmern nur noch etwa 90 weitre Gläubiger betroffen. Die ursprünglich berichtete Gläubigeranzahl von 2.600 beruhte auf Informationen des Unternehmens, die sich als nicht mehr aktuell herausstellten. Als Gründe für die Insolvenz nannte das Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Umsatzeinbrüche. Die Pandemiejahre seien durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen ausgeglichen worden. Gespräche mit Investoren seien letztlich aber gescheitert.
Derzeit werde noch die Fortführung des Unternehmens angestrebt, um weitere Investorengespräche zu führen. Ein mögliches Sanierungsverfahren hänge vom Ausgang dieser Gespräche ab. Wenn das Unternehmen kurzfristig noch einen Investor gewinnen kann, könnte ein Sanierungsplan beantragt werden. Ohne Investor wird nur noch ein befristeter Fortbetrieb zwecks Abverkaufs des Warenbestandes möglich sein.