Land übernimmt Lackenhof und Hochkar zu 100 Prozent
Land übernimmt Lackenhof und Hochkar zu 100 Prozent. Der Skibetrieb in Lackenhof ist für weitere zwei Jahre gesichert. Die Schröcksnadel-Gruppe zieht sich komplett aus Niederösterreich zurück und verkauft die Anteile an das Land. Ötscherlifte bekommen eine zweite Chance.
Großes Aufatmen in Lackenhof: In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Freitagnachmittag verkündeten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Sportplandesrat Jochen Danninger die vollständige Übernahme der Skigebiete Lackenhof und Hochkar.
In zwei Jahren muss neuer Investor gefunden werden
Das Land NÖ realisiert damit im Alleingang die Fusion der beiden Skigebiete. Jenem Plan, dem die Schröcksnadel-Gruppe in der Vorwoche eine Absage erteilte.
Somit geht der Skibetrieb bei den Ötscherliften weiter; die Skisaison startet, sobald es die Bedingungen erlauben. Allerdings stellte Sportlandesrat Danniger auch klar, dass das Land die Ötscherlifte aber nur für zwei Jahre betreiben wird. Kommt bis dahin kein neuer Investor, werden die Lifte dann endgültig abgedreht.
Land übernimmt auch profitables Hochkar zur Gänze
Zur Vorgeschichte: Vor einer Woche verkündete die Schröcksnadel-Gruppe als 60-Prozent-Eigentümer den Ausstieg bei den Ötscherliften, wir hatten berichtet:
Das Land NÖ sah sich aufgrund der zuletzt defizitären Situation in Lackenhof nicht in der Lage die Lifte zu übernehmen. Es folgten unzählige (oft emotionale) Gespräche der Eigentümer mit der Gemeinde Gaming, dem Tourismusverein und den zahlreichen Vertreten von ansässigen Betrieben wie Skischulen, Skiverleih und Beherbergungsbetrieben.
In einer Online-Petition setzten sich über 18.000 Landsleute für den Erhalt der Ötscherlifte ein. Nun kam das Einlenken von Markus und Peter Schröcksnadel. Sie erklärten sich bereit, dem Land auch die Anteile des profitablen Hochkar zu verkaufen. Der Kaufpreis liegt laut Danninger im einstelligen Millionen-Bereich.
Mikl-Leitner: "Lackenhof auf neue Beine stellen"
Mit der Übernahme will das Land der Region einen zeitlichen Spielraum verschaffen. "Wir wollen Lackenhof auf neue Beine stellen", betonte Mikl-Leitner. Ziel ist es, ganz nach dem Vorbild von St. Corona am Wechsel die Weichen für einen Ganzjahres-Tourismus zu stellen.

Für diese Neuausrichtung stellt das Land die zwei Millionen Euro an Regionalförderung zur Verfügung. Eine weitere Million soll als Förderung für die dringend nötige Sanierung der Zimmervermieter bereitgestellt werden.
Land setzt auf Engagement und Initiativen vor Ort
"Ich bin heute sehr froh, dass wir die Übernahme geschafft haben", betonte Landesrat Jochen Danninger. Gleichzeitig stellte er klar: "Auch im Ort muss ein neuer Spirit entfacht werden, das Engagement und die Initiativen müssen auch vom Ort kommen." Gleichzeit hofft Danninger, dass viele der 18.000 Unterzeichner der Petition den Solidaritätsbekundungen auch Taten folgen lassen.
"Heute ist ein Tag der Freude. Aber ab morgen sind wir alle gefordert, an einen Strang zu ziehen, damit der Neuanfang in Lackenhof gelingt", so Danninger