"Klassisches Meisterstück hat ausgedient"

Erstellt am 21. Juli 2020 | 12:01
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Nach der Übergabe der Meisterstücke gab es strahlende Gesichter bei den Prüflingen sowie den Anwesenden rund um Sonja Zwazl und die Vertreter der Tischlereiinnung.
Foto: frischblut
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Tischler fertigten zur Meisterprüfung 20 Betten, eine Garderobe, einen Nischenschrank und eine Segmentbogentür. Das besondere daran: Die Meisterstücke wurden in Auftrag des Ausbildungszentrums Niedernondorf gefertigt.

Es war bereits das zweite Mal, dass eine Tischlermeisterklasse in Pöchlarn (Bezirk Melk) zum Abschluss eine Auftragsarbeit fertigt. Wie schon im Vorjahr trat das Ausbildungszentrum Niedernondorf an die 20 angehenden Tischlermeister heran.

Sie nahmen die Herausforderung an. In In drei Teams wurden schließlich die 20 gewünschten Betten aus Kernbuche massiv mit diversen Nachtkästchen, im Windfang eine Garderobe, ein Nischenschrank und eine Segmentbogentür gefertigt. Im Rahmen der Prüfung wurden die Objekte dann vor den Augen der Jury im Ausbildungszentrum montiert. Die Prüflinge wurden dabei individuell benotet.

"Das klassische Meisterstück hat ausgedient, denn der nationale Qualifizierungsrahmen lässt es einfach nicht mehr zu", heißt es dazu in der Tischlerausbildungsstätte in Pöchlarn. Die Neuordnung verlange die Beurteilung in den drei Kategorien Kenntnisse, Fähigkeiten
und Kompetenzen. Das gelinge durch das neue Modell der Auftragsarbeit sehr gut.

Eine Arbeit für den guten Zweck

Anders als ein klassisches Meisterstück gehen die gefertigten Objekte nicht in das Privateigentum der frisch geprüften Tischlermeister über, sondern an den Auftraggeber, das Ausbildungszentrum Niedernondorf. "Der schöne Gedanke, dass man gutes Tun kann, überwiegt", lautete der einhellige Tenor der 20 Meisterschüler.

Im Ausbildungszentrum Niedernondorf  werden Menschen aller Generationen und Herkunft fit für die heutige Arbeitswelt gemacht. Im Fokus   stehen vor allem zwei Zielgruppen: Junge Erwachsene, die bisher nicht im Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten und ältere Menschen, die langzeitarbeitslos geworden sind.

Sie sollen in Niedernondorf bereit für den Arbeitsmarkt gemacht und zu attraktiven Fachkräften ausgebildet werden. „Eine sinnvolle Tätigkeit ist die Grundlage
für ein ausgeglichenes Selbstwertgefühl und ein erfülltes Leben. Wir sind
flexibel und können auf die Anforderungen der Wirtschaft und die
Bedürfnisse der Menschen reagieren“, zeigt sich Sonja Zwazl, Obfrau des Vereins zur
Förderung des Ausbildungszentrums stolz auf ihr Vorzeigeprojekt.