Nah an der Kundschaft: Die Nahversorger im Pielachtal
Nah an der Kundschaft: Die Nahversorger im Pielachtal. Kleine Greissler sind für die Infrastruktur und die Identität im Ort wichtig. Im Pielachtal gibt es noch einige Beispiele.
In manchen Gebieten wachsen die Supermarkt-Filialen wie Schwammerl aus dem Boden, in anderen gibt es richtige Versorgungswüsten. Doch einige kleine Nahversorger halten dem Trend der Zeit im Pielachtal entgegen. Darunter Sabine Gansch, sie betreibt seit rund drei Jahren b „S´Eck - Der Nahversorger in Tradigist“. Sie übernahm die ehemalige Filiale der Bäckerei Penzenauer und stellte so die Nahversorgung im Ort sicher. Auf einer Fläche von rund 70 Quadratmeter findet sich ein breites Angebot an Lebensmitteln von alltäglichen Lebensmitteln, frischem Brot und Gebäck, Obst und Gemüse sowie regionalen Produkten heimischer Bauern und Wildprodukte von den Jägern der Region. Auch eine kleine Kaffee-Ecke gibt es.
Teuerung und Energiepreise treffen auch Gansch. „Es ist schwierig - für jeden. Aber man muss das Beste daraus machen“, so die Nahversorgerin. Sie versuche, ihren Kundinnen und Kunden so gut es geht mit den Preisen entgegenzukommen und möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Jedoch die Preise so zu gestalten, dass sie mit jenen der großen Supermärkte mithalten können, sie für die Greisslerei schwierig. „Aber ich denke, wenn wir zusammenhalten, dann können wir das gemeinsam schaffen“, appelliert sie für die Unterstützung der Bevölkerung.
Auch auf Supermärkte werden in den nächsten Jahren einige Änderungen zukommen, so etwa ein Pfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen ab 2025. Gansch ist jedoch positiv gesinnt: „Es gibt immer vieles zu meistern. Wir werden uns auch für diese Thematik eine Strategie überlegen.“
Von großer Bedeutung sei die Greisslerei vor allem für Menschen, die nicht oder nicht mehr mit dem Auto unterwegs sein können. „Vor allem für ältere Personen ist es sehr wichtig, dass sie das Geschäft gut zu Fuß erreichen können“, sagt Gansch. Aber auch der soziale Aspekt sei wichtig. Denn gerne würden die Leute auch zum Kaffeetrinken und plaudern kommen. Überhaupt sei es „einfach ein Miteinander - es ist ganz anders, als wenn man in einen großen Supermarkt geht.“
Gemeinden greifen Geschäfte unter die Arme, oder übernehmen sie
In St. Margarethen an der Sierning beschloss der Gemeinderat einen Energiekostenzuschuss für ihren Nahversorger, den Monika Fraunbaum erfolgreich betreibt. „Wir sind froh dass wir den Versorger für Senioren und Familien haben“, sagt Bürgermeisterin Brigitte Thallauer bei der letzten Sitzung. Da sich die Energiekosten verdoppelt haben, unterstützt die Gemeinde den Markt mit insgesamt 5.000 Euro.
Nah an der Kundschaft: Die Nahversorger im Pielachtal. Kleine Greissler sind für die Infrastruktur und die Identität im Ort wichtig. Im Pielachtal gibt es noch einige Beispiele.
Besonders stolz als Nahversorger ist die Gemeinde Loich auf ihren Einkaufsmarkt. Dort befindet sich auch ein Bankomat, ein Café und eine Postpartnerstelle. „Während der Corona Pandemie war für einige Wochen unser Poststelle die einzige im Pielachtal die offen hatte“, sagt Bürgermeister Anton Grubner.
Anpassungen in Loich
Der Einkaufsmarkt wurde erst vor kurzem modernisiert, auch, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Es wurden energieeffizientere Kühlanlagen eingebaut, das Café auf Selbstbedienung umgestellt und die Öffnungszeiten verkürzt. Grubner: „Dadurch wurden Kosten eingespart, was sich jetzt auch bei hohen Strompreisen positiv auswirkt. „Vor dem Einkaufsmarkt hat die Gemeinde einen Selbstbedienungsautomaten aufgestellt. Dort können Nahrungsmittel rund um die Uhr erworben werden.
Als Vorbild hat sich den von der Gemeinde betriebenen Nahversorger die Gemeinde Weinburg genommen. Sie betreibt selbst den Adeg, nachdem er zu schließen drohte. Ein Schritt, denn sich der Ort auf die Fahnen schreibt und Bürgermeister Michael Strasser betont auch, wie wichtig ein Nahversorger für die Gemeinde sei.