Hecht biss St. Pöltner Bub

Großes Fest des Familienbundes in der „Pielachtaler Sehnsucht“: Der siebenjährige Kilian aus St. Pölten planscht im Wasser herum. Plötzlich verspürt er einen Schmerz am Bein, schreit auf: „Ich bin gebissen worden!“ Sein Vater eilt hinzu.
Und wirklich: Der siebenjährige Bub aus St. Pölten blutet am Bein. Der Übeltäter: ein großer Hecht. Sofort eilt ein Team der Wasserrettung, darunter die St. Pöltner Notärztin Gabriele Leister und die junge Ärztin Hanna Lasslesberger aus Waidhofen/Ybbs, zum verletzten Kind.
Perfekte Rettungskette nach Unfall
Auch andere Personen werden auf den Unfall aufmerksam. Badegast Jürgen Schulz, selbst Sanitäter beim Bundesheer, Wasserretterin Petra Kargl, Daniela Schaberger vom Roten Kreuz Hofstetten-Grünau und Notfallsanitäter Manuel Sieber vom Samariterbund leiten alle gemeinsam eine perfekte Rettungskette ein.
NÖN.at hatte am Wochenende berichtet:
Der Bub wird nach der professionellen Erstversorgung mit dem Roten Kreuz Hofstetten in Begleitung seines Vaters ins St. Pöltner Spital gebracht.
Landtagsabgeordnete Doris Schmidl ist als Familienbundfest-Mitveranstalterin über das perfekte Agieren alle Helfer begeistert: „Es wurde professionelle Arbeit geleistet, wir wünschen dem Kind rasche Genesung.“
Rasch: „Die Hechte werden alle rausgeholt“
Wasserretterin und Notärztin Gabriele Leister hebt ebenso die perfekte Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen hervor und betont: „Dieser Einsatz zeigt, wie wichtig es ist, dass wir bei der Wasserrettung sehr gut ausgestattet sind und dass alle Einsatzorganisationen auf hohem Niveau spontan perfekt zusammen Einsätze abwickeln können.“
Bürgermeister Arthur Rasch kündigt noch am selben Tag als sofortige Konsequenz der „Raubfisch-Attacke“ an: „Die Hechte werden rausgeholt!“
Restlichen Hechte werden rausgefischt
Und wirklich: Bereits am Sonntag berichtet Rasch über erste Erfolge: „Wir haben noch am Samstag zwei Hechte in der Größe von rund 97 Zentimetern herausgeholt, am Sonntag-Morgen einen weiteren. Wir werden die restlichen Hechte auch noch herausfischen, sodass da nichts mehr passieren kann.“
Kilians Mutter Sonja Bauer, Psychotherapeutin aus St. Pölten, war selbst beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes tätig. Sie ist von der professionellen Hilfe, die ihrem Sohn widerfuhr, begeistert: „Da merkte man wirklich, dass sich diese Leute gut auskennen“, schildert sie. Kilian musste noch am Samstag operiert werden.
„Das Gefährliche an der Bisswunde ist, dass Keime im Wasser waren und die Wunde nur gespült werden kann“, schildert sie. Eine weitere Operation soll in den nächsten Tagen folgen.